Das Wasser sollte am Freitag weiter steigen. Obwohl die Behörden für die evakuierten Gebiete keine Entwarnung gaben, kehrten viele Bewohner auf eigene Gefahr in ihre Häuser zurück.
Zwischen den Donauarmen bei Sulina und Sf. Gheorghe arbeiteten Spezialisten daran, einen künstlichen Durchbruch im Küstenstreifen zu schaffen. Dadurch könnten die Wassermassen aus dem Donaudelta schneller ins Schwarze Meer abfließen und Überschwemmungen der südostrumänischen Ortschaften Crisan und Caraorman verhindert werden, sagte Umweltministerin Suhfina Barbu.
Um den Wasserstand der Donau zu senken und größeres Unheil zu verhindern, wurden bei einer Krisenstabssitzung kontrollierte Überflutungen auch in unbewohnten Gebieten erwogen. In den vergangenen Tagen war bereits knapp eine Milliarde Kubikmeter Donauwasser auf Ackerfelder und Viehweiden abgeleitet worden, um die Hochwasserlage zu entspannen.
Obwohl die Lage entlang der Donau weiter bedrohlich ist und die Regierung noch keine Entwarnung gegeben hat, sind einige Menschen, die ihre Häuser und Wohnungen zurückgekehrt. Innenminister Vasile Blaga warnte eindringlich davor. Die Deiche könnten noch immer jeden Augenblick nachgeben, hieß es. Die offizielle Zahl der Hochwasser- Flüchtlinge in Rumänien liegt bei rund 6.000.
In Bulgarien ist das Hochwasser indessen leicht zurückgegangen. Dennoch blieb der Notstand weiter in Kraft. Mit der Hilfe von Soldaten befestigten die Menschen rund um die Uhr die Deiche entlang der Donau.