Rumänien hatte am 25. April zusammen mit dem Nachbarland Bulgarien den Beitrittsvertrag zur Europäischen Union unterzeichnet. Dieser muss noch von den Parlamenten der 25 EU-Mitgliedern ratifiziert werden. Alle 434 anwesenden Abgeordneten stimmten für das Vertragswerk, das sowohl von der Regierungskoalition als auch von den oppositionellen Sozialisten und den Ultra-Nationalisten befürwortet wird.
Dies ist ein historischer Moment für Rumänien, sagte Parlamentspräsident Adrian Nastase nach der Ratifizierung. Das bulgarische Parlament ratifizierte das Abkommen bereits vergangene Woche. Das Beitrittsdokument enthält eine Schutzklausel, wonach der 2007 vorgesehene Beitritt der beiden Länder bei Reformverzögerungen um ein Jahr verschoben werden kann. Rumänien weist starke Defizite vor allem in den Bereichen Justiz, Inneres, Wettbewerb und Korruptionsbekämpfung auf.
In diesem Zusammenhang warnte der rumänische Regierungschef: Die schwerste Periode steht Rumänien noch bevor, weil korrupte Strukturen die europäischen Reformen zu blockieren drohen, die ihre Existenz in Frage stellten. Außerdem sei der Zeitplan für die Reformen sehr knapp, um die vielen Verpflichtungen gegenüber der EU zu erfüllen. Jeder Tag, jede Minute zählt, denn eine Verschiebung des Beitritts um ein Jahr würde die Kluft zwischen Rumänien und den anderen EU-Staaten noch vergrößern, warnte der Premier.