Rückkehr Frankreichs in NATO-Kommandostrukur fix

General De Gaulle hatte das Land 1966 aus der integrierten Kommandostruktur zurückgezogen, um die Unabhängigkeit gegenüber den USA zu wahren. Sarkozy kündigte vergangene Woche an, diesen Schritt zu revidieren. Auf dem NATO-Gipfel in Straßburg in zwei Wochen soll die Rückkehr zur Vollmitgliedschaft vollzogen werden.
Frankreich als NATO-Gründungsmitglied hat das Bündnis nie verlassen und ist derzeit der viertgrößte Truppensteller. Durch die Entscheidung de Gaulles war das Land aber von der strategischen Planung ausgeschlossen. Sarkozy begründet die Rückkehr in die integrierte Führungsstruktur mit dem Willen, den Einfluss Frankreichs und Europas in dem Bündnis zu stärken.
Gegner wie der konservative Ex-Premier De Villepin werfen ihm vor, die Sonderstellung Frankreichs ohne Not aufzugeben und das Land in die diplomatische Bedeutungslosigkeit zu manövrieren. Der Schritt führe zu “weniger Unabhängigkeit und weniger Einfluss”, kritisierte der sozialistische ExpremierFabius am Dienstag während der Parlamentsdebatte.
Regierungschef Fillon hielt dagegen, die Souveränität des Landes sei in keiner Weise bedroht: “Unsere Nation wird von niemandem Befehle entgegennehmen”, erklärte er vor den Abgeordneten. Die Rückkehr in die Kommandostruktur sei lediglich die letzte Etappe der Reintegration, die schon in den 80er Jahren begonnen habe.