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Rückenwind für Radlfahrer

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Zahl der Radwege steigt - Elf Kilometer Radwege konnte Wien im Jahr 1977 vorweisen. Momentan sind es rund 900 und 2006 sollen es bereits 1.000 Kilometer sein - Auch Fahrraddiebstähle steigen.

Die Stadt hofft, damit den Anteil der Radfahrer am Verkehrsaufkommen von derzeit 4,5 auf acht Prozent steigern zu können, wie im Masterplan Verkehr 2003 festgelegt wurde. Außerdem soll das Fahren gegen die Einbahn konsequent freigegeben und Gelegenheitsradlern durch die Fortführung des „City-Bike“-Modells unter die Arme gegriffen werden.

Und die Bemühungen der Stadt scheinen durchaus goutiert zu werden: An acht Stellen in der Stadt sind Zählgeräte montiert, die mit Radartechnik den Radverkehr messen. An der Messstation Westbahnhof wurden im Februar beispielsweise mit täglich 443 tapferen Winterradlern immerhin 52 mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2003 gezählt.

Radfahren – Umwelt bewahren
Sollte es bis 2010 tatsächlich gelingen, acht Prozent des Verkehrs auf Rad zu übertragen, dürfte sich neben der Umwelt auch die Wirtschaft freuen. Nach Berechnungen der Stadt ergäben sich dadurch eine CO2-Reduktion von 71.000 Tonnen, was volkswirtschaftlich gesehen einer jährlichen Einsparungen von 51,6 Mio. Euro entspräche.

Damit man in Wien nicht nur Rad fahren sondern auch Rad parken kann, läuft seit 1985 die Aktion „Fahrradabstellanlagen“. Bisher wurden 7.834 davon über die Donaumetropole verteilt. Damals wurde übrigens auch die Notlösung für ermattete oder regennasse Pedalritter legalisiert und die Mitnahme des Fahrrades in der U-Bahn gestattet.

Zahl der Diebstähle verdoppelte sich
Allerdings gewinnt das Rad nicht nur unter den braven Verkehrsteilnehmern immer mehr Freunde, son dern auch unter den Kriminellen. In Wien schnellte der Fahrraddiebstahl von 1999 bis 2003 von 4.623 auf ganze 8.895 Fälle, hat sich also knapp verdoppelt.

Ansonsten spricht aber das Portemonnaie für das Zweirad. Laut der Stadt benötigt man hierfür inklusive Wartung und Anschaffung jährlich rund 180 Euro, für den öffentlichen Verkehr hingegen rund 385 Euro und für ein Auto gar 5.230 Euro.

Ein weiteres Hauptargument für die zweirädrige Fortbewegung wird oftmals übersehen, obwohl dies pummelige Verkehrsteilnehmer interessieren dürfte: Fährt man eine Stunde Fahrrad bei durchschnittlich 20 km/h, verbraucht man je nach Gewicht 400 bis 600 Kalorien.

Zur Beruhigung derjenigen Autofahrer, die sich über das Vorbeischlängeln der Radfahrer an einer stehenden Kolonnen echauffieren, sei abschließend gesagt: Dies ist mit ausreichendem Sicherheitsabstand nicht verboten. Apropos erhitzte Gemüter: Auch für Fahrradfahrer gibt es keinen Grund, sich über die in der Bewegung breit ausladenden und langsameren Inline-Skater zu mokieren. Ihnen ist die Benützung der Radwege erlaubt.

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Redaktion: Claus Kramsl

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