AA

RU: Detonation in sibirischer Mine - 21 Tote

Bei einer Explosion in einem Kohlebergwerk in Sibirien sind am Mittwoch 21 Kumpel ums Leben gekommen. Vier weitere Arbeiter werden noch vermisst.

Bei einer Grubengas-Explosion sind in einem sibirischen Kohlebergwerk mindestens 21 Arbeiter ums Leben gekommen. Vier Männer würden in der eingestürzten Schachtanlage in einer Tiefe von 400 Metern noch vermisst, teilte der Zivilschutz in der Stadt Nowokusnezk, 3.500 Kilometer östlich von Moskau, am Mittwoch mit. In dem betroffenen Bergwerk „Jessaulskaja“ war bereits Ende Januar ein Feuer ausgebrochen.

Helfer bargen zahlreiche Leichen von Bergarbeitern und Grubenwehrmännern. Nur fünf von insgesamt 30 Arbeitern, die zum Zeitpunkt der Explosion am Mittwochmorgen an der Unglücksstelle gearbeitet hatten, wurden im Tagesverlauf mit teilweise schweren Verletzungen geborgen.

Nach ersten Erkenntnissen war in 400 Meter Tiefe hoch explosives Methan ausgetreten. Der Verwaltungschef des betroffenen Gebietes Kemerowo, Aman Tulejew, berichtete von weiteren Explosionen sowie Feuer unter Tage, wodurch die Bergungsarbeiten behindert würden.

In den Bergwerken des sibirischen Kohlereviers Kusbass ereigneten sich in den vergangenen zwölf Monaten mehrere schwere Unfälle. Im April 2004 starben in der Stadt Ossinniki 47 Bergleute bei einer Methangas-Explosion. Für die Katastrophe wurde niemand zur Verantwortung gezogen. Die Staatsanwaltschaft stellte drei Monate später das Strafverfahren gegen die Bergwerks-Führung ein. Es sei kein Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften erkennbar gewesen, lautete die Erklärung.

In dem vom jüngsten Grubenunglück betroffenen Bergwerk „Jessaulskaja“ war vor zwei Wochen ein Feuer unter Tage ausgebrochen. Damals konnten alle 215 Bergleute gerettet werden. Mit wenigen Ausnahmen sind die Kohlebergwerke im Kusbass privatisiert. Nach Einschätzung von Experten werden fast überall unter Tage die Sicherheitsvorkehrungen aus finanziellen Gründen dramatisch vernachlässigt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • RU: Detonation in sibirischer Mine - 21 Tote
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.