von Günther Böhler/NEUE Vorarlberger Tageszeitung
Über 120 Personen, darunter 54 stimmberechtigte Mitglieder (insgesamt hat der FCD 140 Mitglieder), fanden sich ein und waren gespannt, wie die Planungen für die Zukunft des in finanzielle Schräglage geratenen Traditionsvereins aussehen.
Domig sagt „Sorry“
Bei der von Martin Dechant (IKP) moderierten JHV fasste sich Noch-Präsident Hubert Domig kurz, entschuldigte sich bei allen für die Vorkommnisse im Frühjahr, das mit dem Desaster um Saunameister Franz Schwaiger und den versprochenen Investorengeldern, die nie kamen, begann, sich mit den vier Trainern im Frühjahr fortsetzte und in der verpassten Zulassung für die 2. Liga und dem Insolvenzantrag gipfelte.

Domig berichtete über die fixe Zusage eines neuen Sponsors über drei Jahre und den Einstieg eines Investors. Dessen Geld ist bereits auf einem geprüften Treuhandkonto eingegangen, wie Vizepräsident und Kassier Andreas Genser feststellte. Der Finanzverantwortliche gab die offenen Verbindlichkeiten mit rund 700.000 Euro an – großteils Forderungen der ÖGK – und nannte als Dauer des angestrebten Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung drei bis vier Monate: Die Quote muss mindestens 30 Prozent betragen.
Klingt einfach, ist es aber nicht! Denn am Montag muss noch die Zustimmung der Gläubiger erfolgen. Stimmen diese zu, werden Domig und Genser, die als einzige vom zurückgetretenen Vorstand – der Rücktritt wurde einstimmig angenommen – noch nicht entlastet wurden, noch das Sanierungsverfahren zum Abschluss bringen. Stets unter „Aufsicht“ von den Verantwortlichen des neu gewählten interimistischen Vorstands, der mit einer Gegenstimme gewählt wurde und bereits in die Planungen eingebunden war.

Ölz übernimmt
Das neue Team wird angeführt von Gerhard Ölz, der schon seit Jahrzehnten den Rothosen treu verbunden ist und vor längerer Zeit schon als Sportchef fungierte sowie bereits 2008 interimistisch den Verein führte (wegen Erkrankung von Werner Höfle). Zudem war der 63-Jährige, der seit seinem zehnten Lebensjahr Mitglied beim FC Dornbirn ist, auch als Spieler aktiv. So war er 1981/82 Spieler der IG Bregenz/Dornbirn. Ölz ist voller Zuversicht, dass die Sanierung gelingt – dann ist er und sein Team fix installiert – und die Messestädter ihren Platz in der Regionalliga West finden.

Und da wären wir beim Sportlichen. Als Gegenzug für das Sponsoring der noch nicht genannten internationalen Sportmanagement-Agentur darf diese sechs selbst bezahlte Spieler beim FCD einsetzen, um diese weiterzuentwickeln. Es ist als vieles ganz neu, doch mit Eric Orie gibt es in der sportlichen Führung eine Konstante. Der Niederländer, der im Frühjahr als Interimscoach ein Ausrufezeichen setzte, wird weiter als Sportdirektor fungieren.
(Neue.at)