Rothneusiedl-Stadion: Noch sind nicht alle Grundstücke gekauft
Das bestätigte Bürgermeister Michael Häupl (S) im Gespräch mit der APA: „Es fehlen noch Fahnenparzellen.“ Laut Häupl ist mit Magna vereinbart, wie bei den Ankäufen weiter vorgegangen wird. Wenig Freude hat der Wiener Bürgermeister allerdings mit den jüngsten Wortmeldungen von Magna-Chef Frank Stronach.
„Ich hab den Frank gebeten, von solchen öffentlichen Erklärungen Abstand zu nehmen. Jede Wortmeldung von uns beiden verteuert den Grundstückspreis“, so Häupl. Er sage das dem Magna-Chef seit eineinhalb Jahren. Wenn Wien normal so arbeiten würde, „hätten wir da draußen heute Kasematten vor einer Mauer“ – also noch immer eine mittelalterliche Stadt. Häupl: „Es ist unfassbar.“ Grundsätzlich sei es ihm, Häupl, „völlig wurscht“ wer die restlichen Parzellen (kleine, schmale Grundstücke, Anm.) kaufe, ob Magna oder die Stadt Wien. Dort, wo das Stronach-Projekt hinkomme, gebe es bereits einen Mischbesitz.
Außerhalb des Stadion-Projektbereiches sei er dafür, dass die Stadt bzw. der Wirtschaftsförderungsfonds die Grundstücke kauft. Denn da gehe es um eine einheitliche Verwertung, um die Entwicklung eines Stadtgebietes. „Ich hab zwar ein violettes Herz, aber ein klares Hirn“, betonte Häupl. Die Verkehrsanbindung des Areals gebe es bereits oder werde – wie mit der U-Bahn – derzeit geplant.
Er wolle die Sache eigentlich nicht mehr kommentieren, um die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern nicht noch schwieriger zu machen, sagte der Wiener Bürgermeister: „Die kleinen Grundfleckerl sollen wir in aller Stille noch erwerben.“ Dann solle endlich ein Plan vorgelegt werden – so dass die Flächenwidmung stattfinden könne. „Ich werde mich auch vom Frank nicht mehr provozieren lassen dahin“, stellte Häupl klar.
Stronach hatte am vergangenen Wochenende seiner Ungeduld in Sachen Stadion-Projekt Ausdruck gegeben. Er sehe keine „positiven Signale“, so Stronach, der sogar einen Rückzug nicht ausschließen wollte.
Laut „Wiener Zeitung“ verhandelt derzeit der städtische Wohnfonds über den Erwerb einer rund 30 Hektar großen Fläche in Rothneusiedl. Diese ist demnach sowohl für den Bau des Stadions als auch für das dort geplante Einkaufszentrum von Bedeutung. Dem Vernehmen nach sind die Preise jedoch inzwischen bereits in die Höhe geschnellt.