Bei öffentlichen, gemeinwohlorientierten Aufgaben funktioniert der Marktmechanismus häufig schlecht, so Kopetzky. Grundsätzlich sei nichts gegen die Erbringung öffentlicher Aufgaben durch Private einzuwenden, und schon gar nichts gegen ihre kosteneffiziente Bereitstellung, so der Generalsekretär weiter. Aber der Erfolg einer Privatisierungsmaßnahme muss am Gemeinwohl gemessen werden, nicht am wirtschaftlichen Erfolg eines privaten Auftragnehmers.
Internationale Beispiele würden zeigen, dass selbst bei so selbstverständlichen Dienstleistungen wie Rettungsdienst und Blutversorgung eine Kommerzialisierung zu einer wesentlichen Verschlechterung bis hin zum Zusammenbruch der Versorgung führen würde.
2004 hat die Europäische Kommission die Nationalstaaten aufgefordert, Kriterien für Dienstleistungen von allgemeinem Interesse zu erarbeiten. Wie bei allen größeren Reformvorhaben in Österreich ist aber auch hier von einschlägigen Aktivitäten bisher nichts bekannt, so der ÖRK-Generalsekretär. Nicht erst die Wirtschaftskrise hat die Rückkehr zur Normalität der Ungleichheit eingeläutet, sagt Kopetzky. Umso wichtiger ist es, diese nicht auch noch durch die Kommerzialisierung im Bereich der Daseinsvorsorge zu befördern.