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Roter Teppich für den Dalai Lama

Mit einem Appell für die Gleichberechtigung der Frauen hat das Exil-Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, am Donnerstag in Hamburg einen zehntägigen Deutschland-Besuch begonnen.

„Frauen spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Weiblichkeit ist ein Symbol für Mitgefühl“, sagte er nach seiner Ankunft mit einer Privatmaschine auf dem Flughafen. Daher freue er sich besonders, am Freitag eine Rede vor dem buddhistischen Nonnenkongress zu halten. Dabei geht es um die entscheidende Frage, ob Nonnen im tibetischen Buddhismus die volle Ordination erlangen können. Bisher können dies nur Mönche.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Friedensnobelpreisträger von 1989 auf dem roten Teppich von Vertretern des Tibetischen Zentrums Hamburg begrüßt, dessen Schirmherr er ist. Geshe Pema Samten, der geistliche Leiter des Zentrums, und andere verneigten sich vor seiner Heiligkeit und reichten ihm einen weißen Schal, der Glück bringen soll. Zu dem Empfangskomitee gehörte auch der Regierungspräsident der tibetischen Exilregierung, Samdhong Rinpoche und Kelsang Gyaltsen, Repräsentant des Dalai Lama in Europa. „Ich bin sehr glücklich, wieder in Deutschland zu sein“, sagte der Dalai Lama.

Am Nachmittag wird das Oberhaupt der Tibeter vom Hamburger Bürgermeister Ole von Beust im Rathaus empfangen, wo er sich nach einem Gespräch in das Goldene Buch der Stadt eintragen wollte. Es ist das erste Mal, dass der Dalai Lama, der bereits zum vierten Mal seit 1982 Hamburg besucht, offiziell wie ein Staatsgast empfangen wird.

Mit Spannung erwarten 300 buddhistische Nonnen, Mönche und Gelehrte aus aller Welt den Vortrag des Dalai Lama am Freitag. Die Ordination von Nonnen im Buddhismus ist in etwa mit der Priesterweihe bei den Katholiken vergleichbar und ermöglicht Nonnen, akademische Grade an den Klosteruniversitäten zu erwerben und zu unterrichten.

Am Wochenende beginnen mit der zweitägigen Veranstaltung „Frieden lernen – die Praxis der Gewaltlosigkeit“ die Vorträge des Dalai Lama im Tennisstadion am Rothenbaum. Dazu werden bis kommenden Freitag rund 30. 000 Menschen aus 32 Ländern erwartet.

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