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"Rote Früchtchen" - direkt vom Feld

© Matthias Weissengruber
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Jetzt ist wieder Erdbeerzeit. In Vorarlberg wachsen die "roten Früchtchen" mit Ländle Gütesiegel am Hof von Wolfgang Karg in Gaißau heran. Frisch vom Feld geerntet schmecken sie am besten.

Wer mitten in einem Erdbeerfeld steht, für den ist unter Umständen "Polka" und "Lambada" angesagt. Aber keine Angst. Wer auf die süßen roten Früchtchen steht, muss deshalb lange nicht das Tanzbein auspacken. Vielmehr handelt es sich bei "Polka" und "Lambada" um zwei beliebte Erdbeersorten. Erstere leuchten purpurrot und glänzen stark, zweitere schmecken sehr süß und aromatisch. Überhaupt erweisen sich die Züchter bei der Namensgebung als äußerst kreativ. Erdbeersorten heißen unter anderem "Senga Sengana", "Die Schöne von Chile", "Mieze Schindler", "Pegasus", "Pandora" oder so klingend wie "Florence, "Cosima" und "Julietta". Und dann sticht ein weiterer Name hervor, der in den letzten Monaten weltweit zum Inbegriff geworden ist: "Korona". Ja, auch so heißt eine Erdbeersorte, die speziell im Hausgarten sehr beliebt ist.

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"Korona ist nicht dabei"

Den Brüdern Wolfgang (57) und Dietmar Karg (60), die beide mittlerweile in Dornbirn wohnen, sind all die Namen natürlich ein Begriff. Welche Sorten die Erdbeerspezialisten aus Gaißau auf ihren insgesamt vier Hektar anbauen, bleibt aber ein Betriebsgeheimnis. Nur so viel sei verraten. "Die Korona ist nicht dabei", sagt Wolfgang mit einem verschmitzten Lächeln. Und dennoch hat das wohl meist ausgesprochene Wort des Jahres 2020 auch für ihn eine besondere Bedeutung. Denn durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen mussten die beiden bangen, ob die benötigten Erntehelfer aus Bulgarien auch tatsächlich einreisen dürfen. Zum Unterschied zu Gemüse gibt es bei Erdbeeren nur ein kurzes Zeitfenster zum Ernten. "Wir setzten auf weiche Sorten, die innerhalb von drei Tagen verkauft sein sollten. Der Grund ist, dass diese frischer und aromatischer sind, als beispielsweise harte Sorten, die aus Spanien, Italien oder sonst woher stammen." Die Regionalität wird in diesem Fall vor allem am Geschmack und der Konsistenz spürbar.

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Zwölf Kilo pro Stunde

Morgens geerntet und mittags bereits im Laden, heißt das Motto. Ein Drittel geht an den Großhandel, zwei Drittel werden direkt vor Ort vermarktet. Wolfgang Karg, der den Betrieb seit einem schweren Unfall seines Bruders seit 20 Jahren führt, setzt dabei auf ein eingespieltes 20-köpfiges Ernteteam. "Die Mengen schwanken mitunter extrem und können sich innerhalb von zwei bis drei Tagen verdreifachen. Schätzungsweise sind es zwischen zehn und 15 Tonnen, die - sortenbedingt - zwischen Mitte Mai und Ende Juni ausschließlich händisch abgepflückt werden müssen. Innerhalb von zwei Tagen muss ein Feld leer sein. "Ein Erntehelfer schafft bis zu zwölf Kilogramm pro Stunde. Das ist nur möglich, wenn alle Abläufe passen. Die Kunst liegt daran, einerseits schnell zu sein, andererseits die Erdbeeren beim Pflücken nicht zu beschädigen." Dafür braucht es geschulte Hände. Bewusst wird auf mehrere Sorten gesetzt, die zu unterschiedlicher Zeit reifen. Dadurch kann die Erntezeit auf rund zwei Monate gestreckt werden.

Zum Glück hat die Einreise der Erntehelfer schlussendlich doch geklappt und zudem konnten über die Plattform www.dielebensmittelhelfer.at zehn zusätzliche Arbeitskräfte aus Vorarlberg gefunden werden.

Seit drei Generationen

In der Familie Karg wird bereits in der dritten Generation der Gartenanbau betrieben. Anfang der 1980er-Jahre wurde am Hof in Gaißau von Gemüse auf Erdbeeren umgestellt. Eine "beerenstarke" Entscheidung, denn der Betrieb ist heute der größte Erdbeerproduzent in Vorarlberg und baut diese nach den Richtlinien des Ländle Gütesiegels an. Früher waren es sogar rund sechs Hektar Fläche. Vier Hektar sind jedoch organisatorisch besser zu bewirtschaften. Auch mengenmäßig kann so optimaler kalkuliert werden. "Lieber zu wenige, als zu viele Erdbeeren", lautet das Credo.

Der pure Genuss

Für die Konsumenten sind Erdbeeren Genuss pur. Für die Produzenten sind sie eine eigene Wissenschaft für sich. Da gehört auch das Experimentieren und Ausprobieren neuer Sorten dazu. Schwere Stürme, Hochwasser oder Schädlingsbefall können ganze Ernten vernichten. Wolfgang Karg hat zudem einen besonders hohen Qualitätsanspruch. Daher wird jedes Jahr in eine neue Kultur investiert. Angebaut wird auf Foliendämmen, weil die Erdbeeren dadurch besser geschützt sind. Nur jedes fünfte Jahr wachsen auf demselben Feld Erdbeeren. Ansonsten wird darauf Dinkelanbau betrieben.  Ganz ohne "Polka" und "Lambada".

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Jetzt zugreifen

Die frischen Erdbeeren können bereits an den Verkaufsständen von Kargs Erdbeerenbau gekauft werden:

  • Gaißau - Riedgasse 95
  • Wolfurt - Achstraße (bei Firma LTW)
  • Bludenz - Werdenbergerstraße 65

Und ab dem Pfingstwochenende sind sie auch bei Sutterlüty und in ausgewählten ADEG Märkten erhältlich.

Mehr Infos zu Ländle Beeren mit Gütesiegel finden Sie hier!

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