Die Grünen freuten sich zwar, dass nunmehr ihrem Wunsch nach einem kriteriengeleiteten Zuwanderungssystem gefolgt werde, ärgerten sich aber etwa darüber, dass die Saisonnierregelung bestehen bleibe bzw. sogar ausgeweitet werde, auch wenn diese mit den Saisonen nichts mehr zu tun habe, sondern ein nur durch Pausen unterbrochenes, unterprivilegiertes Arbeitsverhältnis bedeute.
Rot-Weiß-Rot-Card sorgt für Qualifizierten-Zuwanderung
ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser zeigte sich angesichts der freiheitlichen Kritik einigermaßen fassungslos, dass man nunmehr auch schon gegen den Zuzug von höchst qualifizierten Fachkräften sei und empfahl der FPÖ einen Calimero-Schutzhelm, fürchte sie doch wohl auch bald, dass ihr der Himmel auf den Kopf falle. ÖVP-Mandatar Johannes Schmuckenschlager freute sich, dass durch die Rot-Weiß-Rot-Card Österreichs Attraktivität für Top-Arbeitskräfte gesteigert werde.
Statt der Quoten im Rahmen der Niederlassungsverordnung entscheidet künftig das Erreichen einer bestimmten Punktezahl, ob Zuwanderer in Österreich mit einer Rot-Weiß-Rot-Card tätig werden könnten. Kriterien sind etwa Alter, Sprachkenntnis und Berufserfahrung. Besonders hochqualifizierte Zuwanderer müssen 70 von maximal 100 Punkte erreichen, um eine Beschäftigungsbewilligung zu erhalten, Fachkräfte in Mangelberufen benötigen 50 von 75 Punkten. Zudem werden Ausländer dann zur Beschäftigung als Schlüsselkraft zugelassen, wenn sie die Kriterien für die “Blue-Card” der EU erfüllen. Die Rot-Weiß-Rot-Card bringt künftig also ein Punktesystem und mehr Transparenz. (APA)