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Rosicky geht

Mit Jiri Rosicky verliert Casino SW Bregenz nicht nur einen klingenden Namen, sondern auch einen begnadeten Fußballer. Nach der Trennung fühlte er Trauer und Erleichterung zugleich.

“Es war wunderschön, wie mich die Leute hier aufgenommen haben”, wird Jiri Rosicky Stunden vor seiner endgültigen Abreise im “VN”-Gespräch fast sentimental. “Diese Mannschaft hat einen solch guten Charakter. Ich bin glücklich, dass ich hier spielen durfte. Und ich danke den Fans.” In die Wehmut mischt sich aber auch Enttäuschung. Denn die Spielweise des Bruders von Dortmunds Superstar ist in Bregenz nicht nur Zustimmung gestoßen. Unter Coach Regi van Acker wurde der sensible Tscheche ins Abseits gestellt. “Er hat mich einfach abserviert, hat mir keine Chance gegeben”, kann Rosicky die Gedanken des Belgiers noch immer nicht nachvollziehen. Auch als er nun verletzt war und sich in Prag operieren hatte lassen, gab’s keinen Kontakt zwischen ihm und dem Trainer. “Vom Verein hat sich nur Bernd Neier gemeldet und einmal Sepp Pircher. Der wollte aber nur wissen, wo ich bin und nicht, wie es mir geht.”

Seinen Abgang hat er sich also anders vorgestellt, doch die Ursache für den Rückfall der Mannschaft sieht Rosicky im Herbst. “Präsident Grill hat mit dem Rausschmiss von Rainer Hörgl unsere ganz Arbeit zunichte gemacht. Wir haben nicht immer gut gespielt, aber wir waren auf dem richtigen Weg.” Als Beispiel nennt er Dortmund: “Die sind im Cup an einem Viertligisten gescheitert, na und?” Und seine Zukunft? “Ist nicht leichter geworden. Ich war verletzt und habe ein halbes Jahr nicht gespielt. Aber ich komme zurück.”

Zitat von Jiri Rosicky:
“Bregenz hat die beste Mannschaft seit Jahrzehnten, aber den schlechtesten Trainer.”

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