Pinter hatte damit auf eine Forderung der sozialistischen Opposition reagiert, wie sein Ministerium bestätigte. In Ungarn wurden am Donnerstag mehr als 40 Grad im Schatten erwartet.
Ob die Öffnung der Hydranten endgültig ist oder nur vorübergehend während der Hitzewelle, war zunächst unklar. Pinter hatte dem Rathauschef geschrieben, er möge den Beschluss zur Schließung der Wasserzufuhr “in Anbetracht der Durchschnittstemperatur suspendieren”. In der betroffenen bitterarmen Roma-Siedlung haben die Menschen kein fließendes Wasser in ihren Wohnungen; sie versorgen sich deshalb ausschließlich an öffentlichen Brunnen.
In Ozd regiert die rechtsnationale Partei FIDESZ des Ministerpräsidenten Viktor Orban und des Ministers Pinter. Auch deshalb war der Fall Anlass für innenpolitischen Streit. Deutschlands Grüne hatten die Kappung der Trinkwasserzufuhr in Ozd als inhuman angeprangert.