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Rom: Bossi angeblich in kritischem Zustand

Nach Angaben des Tessiner TV-Kanals Tele Ticino hat der 62-jährige Parteivorsitzende Bossi am Samstag eine neue, schwere Herzattacke erlitten, sein Zustand sei „ernst“.

Bossi, der sich seit zehn Tagen im städtischen Krankenhaus von Lugano befindet, sei in die kardiologische Abteilung des Spitals eingeliefert worden. Der italienische Reformenminister hatte bereits am 11. März einen schweren Herzanfall erlitten. Seither wurde er in drei verschiedenen Krankenhäusern in seiner Heimatstadt Varese und in der Schweiz behandelt.

Die Lega Nord weigerte sich nach Angaben italienischer Medien vom Sonntag, die Indiskretionen über Bossis Zustand zu kommentieren. Um die Gesundheit des Parteivorsitzenden hatten die Familie und die Partei eine Nachrichtensperre aufgebaut. Nicht einmal Spitzenpolitiker der Partei durften Bossi treffen.

Für die Lega Nord sind die Gerüchte über eine angebliche Verschlechterung von Bossis Zustand ein harter Schlag. Nachdem der Parteichef von der Tessiner Rehabilitationsklinik Brissago am Lago Maggiore nach Lugano eingeliefert worden war, hatten sich Indiskretionen über eine baldige Rückkehr des Lega-Chefs in die politische Szene verdichtet. Der EU-Abgeordnete der Lega Nord Francesco Speroni hatte jedoch diese Woche vor übertriebenem Optimismus über Bossis Zustand gewarnt.

Im Juni hatte sich Bossi mit einem Radioappell an die Lega-Anhäger wieder gemeldet. Seine Stimme klang heiser und gebrochen. Vor den EU-Wahlen im Juni hatte das Parteiblatt der Lega Nord, „La Padania“, Bilder Bossis veröffentlich, in dem der Lega-Chef stark abgemagert und auf einem Rollstuhl sitzend zu sehen ist. Seit der Herzattacke sei Bossi um 17 Kilo abgemagert.

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