Wie der vatikanische Pressesaal mitteilte, ging es bei der Unterredung mit dem Papst um bilaterale Probleme zwischen Staat und Kirche in Italien.
Beide Seiten hätten ihren Willen bekräftigt, weiterhin im Sinn der Lateranverträge von 1929 zusammenarbeiten zu wollen, ging aus einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaals hervor. Außerdem hätten der Papst und der Regierungschef einige Informationen über die aktuelle internationale Lage ausgetauscht.
Die Audienz für Berlusconi fällt in eine heikle Phase, was Italiens Staat-Kirche-Verhältnis anbelangt. Erst gestern hatte die italienische Bischofskonferenz die von Berlusconi angestrengte Verfassungsänderung indirekt kritisiert. Die Bischöfe erklärten allerdings, dass sie diesmal keinerlei Wahlempfehlung für das Referendum zur Verfassung abgeben werden.
Bei der Volksabstimmung zur künstlichen Befruchtung im Juni hatten Italiens Bischöfe die Bevölkerung zum Boykott aufgerufen. Tatsächlich scheiterte das Referendum, weil nicht genug Wähler ihre Stimme abgaben.