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Rolle der Finanz bei Judenverfolgung

Etwa bei der Eintreibung von Sondersteuern und diskriminierenden Abgaben sowie bei der Verwertung der Vermögen deportierter und emigrierter Juden sei der Fiskus „Akteur und Profiteur” gewesen, sagte Projektleiter Prof. Hans Günter Hockerts am Dienstag in München. Für die Studie hat Bayern laut Finanzministerium rund 375.000 Euro bereitgestellt.

Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) betonte angesichts des seit August 2001 laufenden Projekts, die wissenschaftliche Aufarbeitung „der wohl dunkelsten Epoche der Steuerverwaltung ist alles andere als Nestbeschmutzung”. Vielmehr stelle sich die bayerische Steuerverwaltung damit ihrer Vergangenheit.

Die Forschungsergebnisse sollen voraussichtlich im kommenden Sommer veröffentlicht werden. Die Einzelstudien zu der laut Hockerts „fiskalischen Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz der Juden” werden von Christiane Kuller, Axel Drecoll und Tobias Winstel erarbeitet. Dazu müssen die Wissenschaftler tief in den Alltag der damaligen Verwaltung eindringen und Tausende Aktenvorgänge auswerten. Auch die Problematik der Rückerstattung und Entschädigung in Bayern nach 1945 soll beleuchtet werden.

APA/dpa) – Die Rolle der bayerischen Finanzverwaltung bei der Judenverfolgung im Nationalsozialismus wird von Historikern der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) erforscht. Etwa bei der Eintreibung von Sondersteuern und diskriminierenden Abgaben sowie bei der Verwertung der Vermögen deportierter und emigrierter Juden sei der Fiskus „Akteur und Profiteur” gewesen, sagte Projektleiter Prof. Hans Günter Hockerts am Dienstag in München. Für die Studie hat Bayern laut Finanzministerium rund 375.000 Euro bereitgestellt.

Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) betonte angesichts des seit August 2001 laufenden Projekts, die wissenschaftliche Aufarbeitung „der wohl dunkelsten Epoche der Steuerverwaltung ist alles andere als Nestbeschmutzung”. Vielmehr stelle sich die bayerische Steuerverwaltung damit ihrer Vergangenheit.

Die Forschungsergebnisse sollen voraussichtlich im kommenden Sommer veröffentlicht werden. Die Einzelstudien zu der laut Hockerts „fiskalischen Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz der Juden” werden von Christiane Kuller, Axel Drecoll und Tobias Winstel erarbeitet. Dazu müssen die Wissenschaftler tief in den Alltag der damaligen Verwaltung eindringen und Tausende Aktenvorgänge auswerten. Auch die Problematik der Rückerstattung und Entschädigung in Bayern nach 1945 soll beleuchtet werden.

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