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Robert Redford wird Siebzig

Robert Redford lässt sich schwer einordnen, ist "von Natur aus ein Rebell", wie er nicht ohne Stolz über sich sagt.

Als einer von wenigen Filmschaffenden im Dunstkreis von Hollywood geboren und aufgewachsen, zieht er Utahs wilde Berglandschaft zum Leben vor. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent ließ sich von Hollywood mit Oscars, Golden Globes und zahlreichen anderen Ehren verwöhnen, schuf dann aber in Park City (Utah) eine Kaderschmiede für den Independent Film, den von Hollywood unabhängigen Film. Er feiert an diesem Samstag (18. August) seinen 70. Geburtstag.

Schenkt man den Worten des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter Glauben, war es der Hollywoodstar, der ihn für öffentliche Auftritte schulte und ihm damit den Weg ins Weiße Haus ebnete. Redford selbst, ein Liberaler, engagierter Naturschutzkämpfer und offener Kritiker der gegenwärtigen Bush-Administration („In meinem ganzen Leben habe ich noch nie dunklere Zeiten erlebt als diese)“, mag sich noch nicht einmal auf eine Partei festlegen.

Der Frauenschwarm mit den strahlend blauen Augen hat eine Vorliebe für das europäische Kino, weil es Filmstars wie Jeanne Moreau erlaubt, „natürlich und voller Würde zu altern“. Wer sein Gesicht glättet wie viele Darsteller in Hollywood, „löscht einen Teil seiner eigenen Geschichte aus“, findet er. Der begeisterte Skifahrer, Reiter und Wanderer lebt seit 1996 mit der Künstlerin Sybille Szaggars (48), einer Hamburger Wirtstochter, zusammen.

Im Laufe seiner 46-jährigen Karriere spielte er in mehr als 35 Filmen mit. Der Schauspieler war unter anderem in „Der große Gatsby“ (1974), „Jenseits von Afrika“ (1985) und „Ein unmoralisches Angebot“ (1993) zu sehen.

Nach „Quiz Show“ (1994) und vor „Die Legende von Bagger Vance“ (2000) feierte er mit der Verfilmung von Nick Evans Bestseller „Der Pferdeflüsterer“ einen seiner größten Erfolge.

„Ich habe nichts gegen Filme, die einfach nur unterhalten wollen“, sagte das Multitalent einmal in einem Interview mit dem Magazin „Cinema“. „Aber wenn eine Geschichte nicht eine bestimmte emotionale Tiefe besitzt, dann bin ich nicht daran interessiert, daraus einen Film zu drehen“.

Als erfolgreicher Baseballspieler bekam er ein Stipendium für das College, gab das Studium aber nach kurzer Zeit auf und trampte über ein Jahr lang quer durch Europa, lebte als Maler in Florenz, Paris und München. Zurück in den USA, besuchte er die Schauspielschule in New York. Von 1959 an folgten Auftritte am Broadway und verschiedene Rollen in Fernsehserien.

Den endgültigen Durchbruch schaffte er 1969 an der Seite von Paul Newmann in „Die zwei Banditen“. „Der Clou“ brachte ihm 1973 seine erste Oscar-Nominierung ein, acht Jahre später erhielt sein Regiedebüt „Eine ganz normale Familie“, das den American Way of Life am Beispiel einer Mittelstandsfamilie kritisch begutachtet, gleich vier Oscars.

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