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Robert Mang akzeptiert sein Urteil

APA
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Die strafrechtliche Aufarbeitung des Saliera-Diebstahls ist endgültig abgeschlossen. Sowohl Robert Mang als auch die Staatsanwaltschaft Wien akzeptieren das Urteil eines Wiener Schöffensenats.

Dieser hatte am vergangenen Dienstag über den 51-jährigen Alarmanlagen-Experten wegen schweren Einbruchsdiebstahls und versuchter Erpressung fünf Jahre Haft verhängt.

Das bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren exakt in der Mitte angesiedelte Strafausmaß sei „ausgewogen“, meinte Verteidiger Richard Soyer am Donnerstag im Gespräch mit der APA. „Wir halten das Urteil grundsätzlich für angemessen. Mein Mandant wird sich nun auf seine bedingte Entlassung konzentrieren“, sagte Mangs Rechtsbeistand. „Auch wir verzichten auf Rechtsmittel“, gab der Sprecher der Anklagebehörde, Gerhard Jarosch, darauf hin bekannt.

Robert Mang sitzt seit Jänner 2006 in U-Haft, die ihm auf seine Strafe angerechnet wird. Im Hinblick auf seine bisherige Unbescholtenheit hat er gute Chancen, nach Verbüßung der Hälfte, jedenfalls nach zwei Dritteln seiner Strafe vorzeitig auf Bewährung auf freien Fuß gesetzt zu werden. Er könnte damit im kommenden Jahr „ins bürgerliche Leben zurückkehren“, wie sein Anwalt feststellte.

„Er ist bestrebt, sich bestmöglich zu konsolidieren“, erklärte Soyer. Offenbar denkt Mang daran, nach seiner Entlassung seine bis zu seiner Festnahme gut gehende Firma für Alarmanlagen zu „reaktivieren“. Keinesfalls stünde er für eine „mediale Ausschlachtung“ seiner schlagzeilenträchtigen Geschichte zur Verfügung, schloss sein Anwalt zukünftige “öffentliche Inszenierungen“ aus.

Mang war am 11. Mai 2003 weit nach Mitternacht über ein Baugerüst ins Kunsthistorische Museum (KHM) eingedrungen, indem er nach oben kletterte und im ersten Stock ein Fenster aufzwängte. Er gelangte in zufällig in den Raum, in dem unter einer Vitrine das auf einen Wert von 36 Millionen Euro geschätzte Salzfass des Renaissance-Künstler Benvenuto Cellini ausgestellt war. Der Eindringling nahm die Saliera an sich, begab sich nach Hause und verstaute sie zunächst unter seinem Bett.

Als er den Zeitungen den Wert seiner Beute entnahm, kam er auf die Idee, an die zuständige Uniqa-Versicherung Erpresserbriefe zu richten. Er verlangte zuerst fünf, später zehn Millionen Euro, allenfalls werde er das Kunstwerk einschmelzen, das er in der Zwischenzeit in einem Waldstück bei Zwettl vergraben hatte.

Im Jänner 2006 konnte der Mann nach intensiven Ermittlungen ausgeforscht und verhaftet werden. Mang zeigte sich von Anfang an geständig und führte die Polizisten zur Saliera, die – wie die Beamten später versicherten – ohne seine Mithilfe niemals gefunden worden wäre.

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