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"Römische" Hitze treibt Wien ins Bad

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Der Hochsommer hat Österreich fest im Griff. Geradezu römische Hitze mit bis zu 38 Grad und weitgehend ungetrübter Sonnenschein prägten am Montag das Wetter im ganzen Land. Oceaneum! | Freibäder! | Eisgeschäfte!

Die heißen Temperaturen trieben die Ozonwerte in die Höhe. Die Alarmschwelle wurde bis zum Nachmittag aber nicht überschritten. Auch sonst haben die Österreicher die hohen Temperaturen vorerst gut weggesteckt. Gestürmt wurden nicht die Spitäler, sondern die Bäder.

Ein verstärkter Zulauf auf die Spitäler ist am Montag weitestgehend ausgeblieben. „Mein Gefühl ist, dass es erst heute Abend oder morgen mehr Patienten geben wird“, sagte die Internistin Susanne Drapalik, Leiterin der Stabsstelle für Sofortmaßnahmen im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV), zur APA. Bei der Wiener Rettung habe man dagegen bereits ein Plus von fünf bis zehn Prozent bei den Ausfahrten verzeichnet.

Die Sommerhitze hat aber für den erwarteten Besucheransturm in Wiens städtischen Freibädern gesorgt. Am Sonntag wurden insgesamt 111.753 Badegäste gezählt, was den mit Abstand höchsten Wert dieser Badesaison bedeutet. Im Strandbad Gänsehäufel wurde ein absoluter ein Rekordwert erreicht: Mit 29.621 Gästen wurde die bisherige Höchstzahl gleich um 5.535 Besucher übertroffen.

In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern sind am Wochenende und am Montag insgesamt vorerst 13 Personen hitzebedingt behandelt worden. Ein 51-jähriger Mann landete nach der Teilnahme an einem Halbmarathon mit einer lebensbedrohlichen Körpertemperatur im LKH Bludenz. Er konnte aber stabilisiert werde, teilte die Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft auf Anfrage mit.

Die Folgen der Hitze auf die Gesundheit hielten sich in Oberösterreich vorerst in Grenzen. Spitzenreiter war vorerst das Landeskrankenhaus Vöcklabruck, wo seit Samstag zehn Personen meist mit Kreislaufproblemen behandelt werden mussten. Auch aus Bad Ischl, Gmunden und Braunau wurden derartige Fälle bekannt, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß. Dafür forderten die hohen Temperaturen andere Opfer: Zahlreiche Auto-Batterien starben laut ÖAMTC an einem „Hitzekollaps“.

In Salzburg litten vor allen die Autobahnen unter der Hitze. Auf der Tauernautobahn haben sich südlich von Salzburg auf Höhe Grödig (Flachgau) am Samstagabend zwei Betonplatten gegeneinander gestellt und fünf Zentimeter in die Höhe gehoben. Auf diesem Abschnitt musste deshalb die Überholspur gesperrt werden. Robuster zeigten sich da die Salzburger selbst. „Wir hatten am Wochenende zwölf Einsätze, die man der Hitze zuordnen kann“, so Gerhard Huber, Direktor des Salzburger Roten Kreuzes gegenüber der APA.

Mehr Patienten zu versorgen als an weniger heißen Sommertagen hatte auch die Universitätsklinik Innsbruck. Ältere Menschen, aber auch junge, die sich bei sportlichen Aktivitäten überschätzen würden, müssten behandelt werden, berichtete der Leiter der Notfallaufnahme an der Klinischen Abteilung für allgemeine Innere Medizin, Peter Schratzberger, am Montag.

Bedingt durch das warme Wetter ist es am Wochenende vermehrt zu Sportunfällen in der Steiermark gekommen. Eine extreme Steigerungen der kreislaufbedingten Kollapse wird für die kommenden Tage erwartet, so Valentin Krause vom Roten Kreuz.

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