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Rio: Aids-Konferenz für mehr Mut der Politiker

Zum Auftakt der Internationalen Aids-Konferenz in Rio de Janeiro haben die Teilnehmer zum entschlosseneren Kampf gegen die Immunschwächekrankheit aufgerufen. 5000 Forscher und Experten diskutieren über dieses Thema.

Die wissenschaftlichen Fortschritte allein reichten nicht aus, um Leben zu retten, sagte die Vorsitzende der Internationalen Aids Society (AIS), Helene Gayle, am Montag (Ortszeit) zu Beginn der Veranstaltung in der brasilianischen Millionenstadt vor rund 5.000 Forschern und Experten.

„Wir brauchen mehr Mut in der Politik, um die Wissenschaft für die Öffentlichkeit zu nutzen“, sagte Gayle. Der zuständige UNO-Gesandte für Afrika, Stephen Lewis, betonte, trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren gelinge es nach wie vor nicht, neue und präventive Behandlungsmethoden den Menschen in den ärmsten Regionen der Welt zuteil werden zu lassen. Etwa zwei Drittel der Aids-Patienten weltweit leben auf dem afrikanischen Kontinent. Die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu modernen Behandlungsmethoden der Immunschwächekrankheit.

Brasilien wurde als Ort für die dritte Konferenz der Internationalen Aids Society ausgewählt, weil es eine sehr offensive und in Teilen erfolgreiche Politik zur Aids-Bekämpfung betreibt. So erhalten Aids-Patienten in Brasilien Gratisbehandlungen; Kondome werden in großer Anzahl kostenlos verteilt.

Anfang der neunziger Jahre startete die brasilianische Regierung ein Programm zur Herstellung von Generika, billigeren Nachahmer-Medikamenten. Mit dem US-Pharmakonzern Abbott wurde in diesem Monat vereinbart, dass er sein Medikament Kaletra in Brasilien zu einem niedrigeren Preis anbietet.

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