Geschwollenes Gesicht, dicke Beulen auf der Stirn, Verletzungen auf den Wangen, aufgesprungene blutige Lippen. Ihre Augen hält die junge Frau auf dem Bild fest geschlossen, so als wolle sie ihre Identität verbergen. Tatsächlich hat die Polizei in Los Angeles (LAPD), aus deren Akten das Foto ganz offensichtlich stammt, das Opfer bisher nicht offiziell bei Namen genannt.
Dafür meldete sich Rihanna selbst zu Wort. Ihr Zustand habe sich gebessert und sie sei “stark in dieser schwierigen Zeit”, ließ sie über eine PR-Agentur ausrichten. Gleichzeitig dankte sie allen Fans für deren moralische Unterstützung. Über ihren Freund und Kollegen Chris Brown (19), der ihr die Verletzungen allen Anzeichen nach auf dem Nachhauseweg von einer Grammy-Party vor zwei Wochen zugefügt hatte, verlor Rihanna kein Wort.
Auch Brown hat sich schon an die Presse gewandt. Zerknirscht bekundete er sein Bedauern, ohne den Vorfall selbst zu erwähnen. Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob sich der R&B-Sänger der Körperverletzung schuldig gemacht hat. Nach seiner Freilassung gegen eine Kaution von 50.000 Dollar (39.710 Euro) waren ihm zunächst nur kriminelle Drohungen angelastet worden.
Eine weitere Untersuchung zum Fall Rihanna hat LAPD-Chef William Bratton jetzt unter den eigenen Leuten angeleitet. Einer seiner Beamten, so wird vermutet, hatte das Foto mit dem zerschundenen Gesicht heimlich an das Klatsch- und Tratschportal TMZ.com verkauft. In US-Medien wurde am Wochenende spekuliert, dass TMZ um die 100.000 Dollar (79.420 Euro) für die Aufnahme gezahlt haben dürfte.
Da Fälle häuslicher Gewalt wie der handgreifliche Streit zwischen Rihanna und ihrem Ex-Freund Chris in Kalifornien aber vertraulich behandelt werden müssen, erwartet den TMZ-Informanden, sollte er gefunden werden, eine saftige Strafe. Rihannas Vater, Ronald Fenty, warf der Polizei “schlampige Arbeit” vor. Das Foto hätte nicht an die Öffentlichkeit gehen dürfen, sagte er der Zeitschrift “People” per Telefon von Barbados.
Organisationen zugunsten von .häusliche Gewalt in der Öffentlichkeit schärfen werde, sagte Gandy. “Es ist sicher eine gute Sache, dass junge Mädchen das sehen” – und gewarnt sind, fügte die Buchautorin Susan Murphy-Milano aus Chicago hinzu.
Laut Statistik der US-Behörde National Center for Injury Prevention and Control (Zentrum zur Vorbeugung und Kontrolle von Verletzungen) werden in den USA etwa 4,8 Millionen Frauen und 2,9 Millionen Männer jedes Jahr von ihren Partnern verprügelt