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Riess-Passer für Berufsheer

Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer tritt für die Umstellung vom derzeitigen Milizsystem auf ein Berufsheer innerhalb von fünf bis zehn Jahren ein. FORUM

„Ich bin für ein Berufsheer, weil es schon jetzt gefährlich ist, Präsenzdiener etwa zur Grenzsicherung einzusetzen“, sagte die FPÖ-Chefin laut Vorausmeldung in einem Interview für am Samstag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“.

Riess-Passer lehne darüber hinaus sowohl die Beibehaltung der Neutralität als auch einen NATO-Beitritt ab, heißt es in der Aussendung vom Freitag. Die FPÖ-Chefin „würde ein europäisches Verteidigungssystem bevorzugen.“

Für die geplante Steuerreform nennt die Vizekanzlerin eine konkrete Zahl. „Das wird ein erster Schritt sein, der sicher nicht unter einer Milliarde Euro ausfallen kann.“ Auch den Vorschlag ihrer Partei, das Nulldefizit in der Verfassung zu verankern, bekräftigt die FPÖ-Obfrau. „Das ist eine Super-Idee. Es sollen auch künftige Regierungen daran gebunden sein, einen ausgeglichenen Haushalt zu haben.“

Im Zusammenhang mit der Kirchen-Kritik an den Jesus-Karikaturen Gerhard Haderers kritisiert Riess-Passer den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. „Vom Herrn Kardinal hätte ich mir Mut oft an anderer Stelle gewünscht.“ Die Kirche sei heute in einer schwierigen Position, „weil sie einige gesellschaftliche Entwicklungen nicht nachvollzogen hat und deshalb auch vielen Menschen auch keine Antworten mehr geben kann – ich denke etwa an die wiederverheirateten Geschiedenen oder den Umgang mit Homosexuellen.“

Kritik übt die Vizekanzlerin auch an der demnächst in Wien startenden Wehrmachtsausstellung. Sie werde diese zwar besuchen, doch das, was sie bisher darüber gelesen habe, bestätige ihre „Befürchtung, dass sie einseitige Geschichtsbetrachtung betreibt“. Riess-Passer: „Wenn man alle Wehrmachtssoldaten nur als Verbrecher darstellt, dann ist das historisch falsch.“

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