Auch 18 Tage nach dem spektakulären Einbruch ist der Coup beim Juwelier Wagner in der Wiener City am 1. Februar, bei dem eine Gruppe von sechs Personen Uhren im Wert von rund einer Million Euro geraubt hatte, nicht geklärt. Im Bundeskriminalamt geht man davon aus, dass es sich bei den Tätern um eine hochkomplexe internationale Organisation handelt, allein deshalb könne man nicht mit einem schnellen Erfolg rechnen, so Kriminalamtssprecher Gerald Hesztera.
Mittlerweile wurde im BKA Wien eine 20 Mann umfassende Sonderkommission unter der Führung von Erich Zwettler eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit der Kriminalabteilung Niederösterreich, der oberösterreichischen Gendarmerie und der Analyse-Abteilung im Wiener Kriminalamt die Ermittlungen führt. Derzeit werden in allen Bundesländern Fälle untersucht, die in den Modus Operandi passen, so Hesztera. Daten werden noch einmal aus- und bewertet, DNA-Spuren miteinander verglichen.
Zusammenarbeit mit Polizei in Frankreich, Deutschland und der Schweiz
Mit diesen Daten wird anschließend ein von Europol entwickeltes, hoch komplexes Computerprogramm gefüttert, das von Österreich als einem der ersten Länder überhaupt genutzt wird. Dieses Programm, so Hesztera, spuckt nach Auswertung aller Informationen einen so genannten Stammbaum einer Person X aus, auf dem Tatorte, Fahrzeuge, Verbindungen zu anderen mutmaßlichen Tätern und Tätergruppen, DNA-Spuren und andere kriminalistische Hinweise angeführt werden.
Hesztera: Da wir davon ausgehen, dass es sich im Fall Wagner um die Tat einer internationalen Organisation handelt, die auch in Frankreich, Deutschland und der Schweiz aktiv ist, vergleichen wir unsere Ergebnisse anschließend mit der Exekutive in diesen Ländern. Dadurch zieht sich das Netz um die Täter immer enger zusammen.
Redaktion: Bernhard Degen