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Ried siegt dank Last-Minute-Elfer 1:0

Die SV Ried hat im Oberösterreich-Derby gegen den LASK am Samstag einen 1:0-(0:0)-Erfolg gefeiert.

Die Entscheidung zugunsten der Hausherren fiel durch einen harten Foul-Elfmeter in der 92. Minute, war letztlich aber verdient. Die Linzer kassierten damit bereits die neunte Niederlage in Folge, zudem ist man bereits seit acht Partien bzw. 773 Minuten ohne Torerfolg. Die Rieder, die in den letzten drei Partien nur einen Punkt gemacht hatten, punkteten wieder voll, die direkte Bundesliga-Bilanz der beiden Teams ist damit völlig ausgeglichen (11-9-11).

Die zu Hause nach wie vor ungeschlagenen Rieder starteten plangemäß in die Partie, schon in der zweiten Minute rollte ein Nacho-Versuch von der Strafraumgrenze nur wenige Zentimeter an der Stange vorbei. Ein Schuss vor den Bug der auf Konter lauernden Linzer, die im Spielaufbau recht unorganisiert auftraten. Auch die Rückkehr von Abwehrchef Baur vermochte der Defensive nur einen Hauch mehr an Stabilität zu verleihen, demzufolge kam es zu mehreren brenzligen Situationen vor dem Tor der Lindenberger-Elf.

Lexas guter Schuss aus schrägem Winkel (21.), ein Drechsel-Stanglpass für Nacho, der alleinstehend aus sechs Metern an Zaglmaier scheiterte (23.), ein gefühlvoller Lupfer von Drechsel (32.) und ein satter Weitschuss Maders, den Zaglmair in seiner dritten Saisonpartie für die Linzer wegfausten musste (37.), fanden aber nicht den Weg ins Netz – was höchst verdient gewesen wäre. Die gefährlichste Aktion aufseiten der Gäste war ein Prager-Volley, der von Glasner aber geblockt wurde (31.).

Der LASK, bei dem der farblose Regisseur Vastic zurückgezogen aus dem Mittelfeld heraus agierte, fiel auch in der zweiten Hälfte vor allem durch fehlendes Selbstvertrauen, fehlerhaftes, ideenloses Spiel oder mangelhaft ausgeführte Standards auf. Die Überlegenheit der Hausherren, die immer wieder über die Seiten Druck machten, fiel allerdings nicht mehr ganz so deutlich aus, die “Wikinger” fanden durch den umtriebigen Kapitän Drechsel (57.) und Burgstaller (Kopfball, 76.) die besten Möglichkeiten vor. Aufseiten der “Athletiker” prüfte einzig Vastic in der 59. Minute Gebauer.

Im Finish zeichnete sich bereits ein torloses Remis ab. Ried-Coach Gludovatz brachte mit Salihi rund 20 Minuten vor dem Ende zwar noch eine weitere Offensivkraft, trotz eines engagierten Endspurts der Gastgeber blieb es aber beim 0:0 – zumindest bis zur 92. Minute: Da hatte der Schiedsrichter-Assistent ein Vastic-Foul an Burgstaller im Strafraum angezeigt, Drechsel ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und erzielte souverän den ebenso späten wie verdienten Siegtreffer (92.).


Herwig Drechsel (Ried-Torschütze): “Verdient war der Sieg schon, aber wenn man in der 90. Minute eine solche Entscheidung hat, war er natürlich auch glücklich. Die Situation war umstritten, den Elfmeter muss man nicht unbedingt geben.”

 

Klaus Lindenberger (LASK-Trainer): “Wenn man sich im Fußball auskennt und die 91. Minute sieht, dann braucht man Nerven. Wir haben wenigstens gekämpft. Aber wenn man solche Elfmeter bekommt, in der Phase wo wir sind, dann ist es bitter. Man muss sich hinterfragen, ob man nicht etwas Fingerspitzengefühl in so einer Situation hat. Es wird nicht leichter, das wissen wir. Es ist bitter, wenn man solche Niederlagen einsteckt.”

Michael Baur (LASK-Verteidiger): “Der Schiedsrichter hat zu mir gesagt, es war Handspiel. Aber er konnte mir keine Nummer sagen. Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, so schlecht waren wir nicht. So knapp war es noch nie, dass wir einen Punkt machen.”

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): “Wenn man das heutige Spiele analysiert ist Demut nötig. Wir habe es verabsäumt, aus einer Vielzahl an Chancen Tore zu machen. Der LASK hat sehr intensiv agiert, während meine Mannschaft zu wenig in die Spitze gespielt hat.” Zum nächsten Spiel gegen Salzburg: “Ich werde mit Werner Gregoritsch telefonieren und fragen, ob er mir verrät, wie man gegen Salzburg fünf Tore schießt.”


SV Josko Ried – LASK Linz 1:0 (0:0)
Fill-Metallbau-Stadion, 5.600, SR Grobelnik

 

Tor: 1:0 (92.) Drechsel (Foulelfmeter)

Ried: Gebauer – Stocklasa, Glasner, Burgstaller – Hackmair, Mader, Ulmer – Lexa (68. Salihi), Drechsel, Kujabi (82. Hadzic) – Nacho
LASK: Zaglmair – Klein, Baur, Hoheneder, Wisio – Hart (74. Gansterer), Vastic, Prager, Salmutter (90. Schreiner) – Mayrleb (64. Pichler), Mijatovic

Gelbe Karten: Drechsel bzw. Klein
Rote Karte: Prager (Insultierung, 92.)
Die Besten: Hackmair, Drechsel, Lexa, Ulmer bzw. Zaglmair

 

 

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