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Rico, Oskar und das Herzgebreche - Trailer und Kritik zum Film

Es ist eine ungewöhnliche Freundschaft, aber keine unmögliche: Der kräftige, nach eigenen Worten "tiefbegabte" Rico und der schmächtige Klugscheißer Oskar sind ein Herz und eine Seele.

Mit ihrem “Tieferschatten”-Abenteuer fing alles an. Als die beiden ungleichen Buben einen Kidnapper mit List und Tücke zur Strecke brachten. Sowas schweißt zusammen.

Rico, Oskar und das Herzgebreche – Geschichte

In ihrem zweiten Filmabenteuer geht es nicht weniger dramatisch zu. Wieder muss ein Kriminalfall gelöst werden, wieder stellen sich die Buben bösen Erwachsenen, wieder muss das Gute triumphieren. Oder? “Rico, Oskar und das Herzgebreche” heißt der zweite Teil der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Andreas Steinhöfel, und so heißt auch der zweite Film über das Freundespaar, der am Freitag in die österreichischen Kinos kommt.

Moment, Herzgebreche? Kommen die beiden etwa schon in die Pubertät, haben forsche Teenie-Mädels die Bubenherzen gebrochen? Nein, soweit ist es noch nicht. Hier geht es vornehmlich um Erwachsenenherzen. Obwohl Rico und Oskar selbst auch Herzschmerz haben, aber einen ganz anderen. Dem hochbegabten Oskar (Juri Winkler) fehlt die Wärme einer liebenden Familie. Sein Vater ist abwesend, den ganzen Film über. Weder Oskar noch der Zuschauer bekommen ihn zu Gesicht. “Ich muss Abstand gewinnen”, schreibt er seinem Sohn. “Abstand von mir”, denkt Oskar tieftraurig. Herzschmerz.

Rico (Anton Petzold) ist ebenfalls enttäuscht: Aus der erträumten Liaison seiner leicht prolligen, aber sehr liebevollen Mutter (hervorragend: Karoline Herfurth) mit dem coolen Polizistennachbarn (Ronald Zehrfeld) wird wohl doch nichts. Adé, Ersatzvater. Und dann ist seine Mutter auch noch in irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt und betrügt beim Bingo. “Mannmannmann”, wie Rico sagen würde. Herzschmerz.

Rico, Oskar und das Herzgebreche -Kritik

Doch Rico und Oskar haben ja sich selbst. Sie trösten sich, geben sich Halt, sind füreinander da und packen die Probleme an. Eine ungleiche Freundschaft, aber eben keine unmögliche, in der jeder der beiden seine speziellen Stärken einbringt. Sie kämpfen gegen die böse Hehlerin Ellie (Katharina Thalbach), ihren beschränkten Sohn, Nachtclubbesitzer Boris (Moritz Bleibtreu), bringen Schwung in das Leben zweier einsamer Erwachsener (Henry Hübchen und Ursela Monn).

Der Film von Regisseur Wolfgang Groos (“Die Vampirschwestern”) bietet einiges: Eine hochkarätige Erwachsenen-Besetzung, zwei tolle Kinder-Hauptdarsteller, witzige Cartoon-Elemente, Action und Spannung. Doch das alles tritt hinter der eigentlichen Botschaft zurück: Freundschaft. Echte Freunde sind unbezahlbar, Freundschaft kann Brücken bauen und Ungleichheiten überwinden. Klingt – so aufgeschrieben – kitschig, ist es aber im Film überhaupt nicht. Eher rührend. So rührend, dass manchem Zuschauer bei einigen Szenen ein Kloß im Hals sitzt oder eine Träne ins Auge schießt.

Ein sehenswerter Nachfolgefilm zum erfolgreichen Debüt “Rico, Oskar und die Tieferschatten”, eine gelungene Verfilmung der lesenswerten Buchreihe. Und der dritte Teil ist bereits für Sommer 2016 angekündigt: “Rico, Oskar und der Diebstahlstein”, dann mit Milan Peschel als verschrobenem Erfinder-Nachbarn Fitzke in einer tragenden Rolle.

(APA)

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