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Richter mit dem Tod bedroht

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Im Gerciht Donaustadt fürchtet man sich vor einem 45-Jährigen, der die dort tätige Richterschaft mit Schreiben eindeckt, in denen es z.B. heißt: „Noch bevor der Tag um ist, wird dein Leben rückgeführt!

Am Mittwoch musste sich der Betriebswirt wegen gefährlicher Drohung im Straflandesgericht verhandeln. Die äußerst turbulente Verhandlung wurde schließlich vertagt. Bereits beim Betreten des Saales fiel der Beschuldigte aus der Rolle: „Ich will ein Glas Wasser! Ich will aufs Klo! Ich brauch’ meine Brille!“ Als man ihn endlich dazu gebracht hatte, auf der Anklagebank Platz zu nehmen, verweigerte er die Kommunikation mit Richter Thomas Hahn. „Glaubst, i red mit dem Typen?“ wandte er sich an die Zuhörer. Staatsanwältin Michaela Schnell nannte er feixend „Madame“.

Paranoide Psychose

Als er den vom Gericht bestellten Psychiater Heinrich Pfolz wahrnahm, meinte der Mann: „Ah, wer ist denn da? Der Pfol!“ Laut psychiatrischem Gutachten leidet der 45-Jährige an einer schweren Persönlichkeitsstörung. Eine paranoide Psychose mache ihn vorerst nicht verhandlungsfähig, möglicherweise liege überhaupt Zurechnungsunfähigkeit vor, sagte der Sachverständige.

Der Beschuldigte, der in U-Haft sitzt, verweigert allerdings vorerst eine psychiatrische Untersuchung. Dafür verfasst er in seiner Zelle mittlerweile Schreiben, die gegen das Personal im Grauen Haus gerichtet sind. Vorerst ist darin zwar noch nicht vom nahen Tod die Rede, eine junge Richterin wurde allerdings mit deftigen verbalen Entgleisungen verhöhnt.

Wann das Strafverfahren fortgesetzt werden kann, steht derzeit nicht fest. Hintergrund des Ganzen dürfte eine Auseinandersetzung um eine Wohnsiedlung in Wien-Donaustadt sein. Dort sollen erhebliche Baumängel den Mietern zu schaffen machen, die darauf hin eine Interessensgemeinschaft gebildet haben. An ihrer Spitze stand zumindest am Anfang der 45-jährige Betriebswirt.

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