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Reunion: 110.000 erkrankten

Auf der französischen Insel Reunion im Indischen Ozean sind innerhalb eines Jahres 110.000 Menschen am Chikungunya-Virus erkrankt, 52 Patienten starben.

Allein in der vergangenen Woche seien 22.000 neue Fälle registriert worden, teilte der Seuchenexperte Philippe Quenel vom Gesundheitsinstitut in Saint-Denis-de-la-Reunion am Freitag mit.

Das Virus heißt auf Kisuaheli Chikungunya („gebeugter Mann“), weil es die Erkrankten zu einer gekrümmten Haltung zwingt. Frankreich hatte erst vor zehn Tagen 300 zusätzliche Soldaten zur Seuchenbekämpfung nach Reunion geschickt, wo sich das von Mücken übertragene Virus weiter wie ein Flächenbrand ausbreitet. Bereits im Jänner hatte Paris seine Truppen in dem Übersee-Departement um 400 Soldaten verstärkt, um die Insekten zu bekämpfen.

Die Urlaubsbuchungen für die Insel sind seit einiger Zeit praktisch zusammengebrochen. Gegen das so genannte Togavirus, das das grippeähnliche Chikungunya-Fieber mit Ausschlägen, Muskel- und Gelenkschmerzen verursacht, gibt es weder einen Impfstoff noch ein Medikament. Todesfälle sind selten und treten in der Regel in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf. Bei der Mückenbekämpfung sind 3.600 Mann im Einsatz. Auch Dutzende Ärzte und Krankenschwestern wurden aus Frankreich zur Verstärkung nach Reunion geschickt.

Auch auf den Seychellen und auf Mauritius wurden nach Informationen des reisemedizinischen Zentrums am Hamburger Bernhard- Nocht-Institut für Tropenmedizin Fälle des Chikungunya-Fiebers registriert, jedoch längst nicht in demselben Ausmaß wie auf Reunion. Erste Fälle seien auch von der Ostküste Madagaskars gemeldet worden.

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