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"Restart.ID": App für Immunitätsnachweis wird entwickelt

Die App soll die Rückkehr in die Normalität nach der Coronakrise erleichtern.
Die App soll die Rückkehr in die Normalität nach der Coronakrise erleichtern. ©pixabay.com (Sujet)
Aktuell wird an der App "Restart.ID" gearbeitet. Diese soll die Rückkehr in die Normalität nach der Coronakrise erleichtern.

Die Staatsdruckerei entwickelt gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen youniqx Identity AG eine App, die Staaten und Privatpersonen die Rückkehr in die Normalität nach der Coronakrise erleichtern soll. Via Smartphone soll eine etwaige Immunität gegen das Virus verknüpft mit der Identität nachgewiesen werden können. So könnten Schutzausrüstung gespart oder auch Grenzübertritte erleichtert werden.

Immunität soll rasch nachgewiesen werden können

"In der Corona-Welt schaffen zwei Faktoren mehr Sicherheit: Tests und das sichere Wissen, wer basierend auf wissenschaftlichen Kriterien bereits als immun gilt", so Lukas Praml, Geschäftsführer der Österreichischen Staatsdruckerei. Letzteres will man mit der "Restart.ID"-App unterstützen. Konkret sieht das Konzept vor, dass zukünftige App-Nutzer mittels Smartphone auf Anfrage von beispielsweise Behörden rasch ihre Immunität gegen das Coronavirus nachweisen könnten.

Damit das funktioniert, müssten User nach dem App-Download ihr Smartphone auf ihren Reisepass legen, woraufhin die im Reisepass-Chip enthaltenen Informationen wie Name, Geburtsdatum oder das Porträtbild fortan von der "Restart.ID"-App angezeigt werden könnten. In der Folge müssten noch Testergebnisse absolvierter Covid-19-Tests etwa mittels QR-Code eingelesen werden. Soll die Immunität nun beispielsweise in einem Krankenhaus oder bei einem Grenzübergang nachgewiesen werden, müsste der App-Nutzer zuvor explizit einer Daten-Abfrage zustimmen.

Persönliche Daten auf eigenem Smartphone verschlüsselt

"Die persönlichen Daten sind immer dezentral und damit ausschließlich auf dem eigenen Smartphone verschlüsselt gespeichert", erklärte Praml. Um Transparenz zu garantieren, soll die App auch als Open-Source-Projekt umgesetzt werden. Dafür befinde man sich bereits hinsichtlich datenschutzrelevanter und ethischer Fragen in Abstimmung mit der Universitätsprofessorin Barbara Prainsack und dem Experten für Digitalrecht Nikolaus Forgo.

"Restart.ID soll jedenfalls nicht exklusiv oder verpflichtend zum Einsatz kommen", erklärte der Geschäftsführer der Staatsdruckerei. Parallel müsse es Möglichkeiten geben, sich ohne Nachteil auch analog auszuweisen. Jedoch zeigt man sich bei der Staatsdruckerei überzeugt, dass die App eine Rückkehr in die Normalität unterstützen könne. "Restart.ID könnte helfen, schneller alle nötigen Schritte für eine Wiederaufnahme von nationalen und internationalen Reisen zu absolvieren", meinte Praml gegenüber der APA. Jedoch benötige man dafür starke Partner auf staatlicher Ebene und die Unterstützung des Gesundheitssektors.

Vonseiten der Staatsdruckerei wurde bereits in mehrere Richtungen Kontakt aufgenommen, sowohl national als auch international. "Mit einigen Akteuren befinden wir uns bereits in einem ersten Austausch", meinte Praml gegenüber der APA. Sofern ausreichend Unterstützung vorhanden wäre, könnten innerhalb einiger Wochen erste Ergebnisse vorliegen. "Wir planen nach rund zwei Monaten den ersten Einsatz", sagte Praml. Dabei empfiehlt er, dass das System für den Endnutzer kostenlos sei.

Kritik von Seiten der Arge Daten

Hans Zeger, Obmann von Arge Daten, zeigte sich im APA-Gespräch hinsichtlich des App-Konzepts kritisch: "Eine derartige Idee einzuführen, enthält einen gefährlichen Anschlag auf die Grundrechte." Es bestehe die Gefahr einer sachlich unbegründeten Diskriminierung von symptomfreien Personen, die noch keine Coronainfektion durchgemacht haben. Personen, die dagegen bereits am Virus erkrankten und nun immun sind, könnten besser behandelt werden. "Am Ende des Tages könnte man sich als immune Person zur Benützung einer solchen App gezwungen sehen", meinte Zeger.

"Erst wenn flächendeckende Tests innerhalb eines kurzen Zeitraums möglich sind, ist eine technische Lösung zur Immunitätsstatusabfrage denkbar", sagte Zeger. Bis dahin wäre es besser, systematisch Fieber zu messen. Das dauere nicht lange und habe eine hohe Treffsicherheit, so der Arge Daten Obmann.

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(APA/Red)

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