Man kennt ihn als exzellenten Solisten, als Pädagogen, als ein Drittel des Trios Swete-Bertel-Sepec und als Mitglied des Symphonieorchesters Vorarlberg. Als der Flötist Eugen Bertel in den 90er-Jahren zu diesem Klangkörper kam, habe er gleich feststellen können, dass der Hunger nach Kunst bei den Vorarlbergern, denen nachgesagt wird, dass sie musische Fähigkeiten nicht allzu hoch bewerten, ja doch ausgeprägt ist. Im Musiktheaterbereich sieht Bertel durchaus noch Ausbaupotenzial, was die Orchesterwerke betrifft, decke man bereits ein breites Spektrum ab. Heute Abend jedenfalls wird es ein Konzertprogramm sein, mit dem das SOV in Feldkirch aufwartet. Der Musiker Bertel ist in der Musikhauptschule Thüringen geformt worden.
Wir hatten einen Chor, produzierten Singspiele, machten Kammermusik das ist die beste Jugendförderung. Als er ein Konzert von Herbert Baumgartner besuchte, stand fest, dass er Flöte lernen wollte. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich leuchtende Augen bekommen habe. Es folgte der Besuch des Musikgymnasiums, des Konservatoriums und schließlich ein Studium in Wien. Bei der Diplomprüfung spielte er das wunderbare Flötenkonzert von Herbert Willi.
Authentizität
Inzwischen gibt der Familienvater Eugen Bertel ungefähr fünfzig Konzerte pro Jahr und unterrichtet am Landeskonservatorium. Was die Begabtenförderung betrifft, habe es in den letzten Jahren enorme Verbesserungen gegeben, hält der Pädagoge fest: Es ist erfreulich, dass die Musikschulen und das Konservatorium versuchen, hier gemeinsame Wege zu gehen. Hier könne, so Bertel, aber noch Potenzial ausgeschöpft werden. Gegenseitigen Respekt nennt er als wichtiges Instrument. Und der führt dann offensichtlich zu jenem Glücksgefühl, das Bertel als Musiker empfindet, wenn die stete Suche nach Perfektion zu dem führt, was er mit authentisch beschreibt.