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Reporterin in Simbabwe festgenommen

Eine Reporterin des britischen „Daily Telegraph“ ist in Simbabwe unter dem Vorwurf der falschen Berichterstattung festgenommen worden.

Wie der Anwalt von Peta Thornycroft, Tapiwanashe Kujinga, der südafrikanischen Nachrichtenagentur SAPA erklärte, wird die 57-Jährige ferner beschuldigt, mit ihrem Bericht über politisch motivierte Gewalt selbst zu Gewalt angestiftet zu haben. Nach den neuen Sicherheitsgesetzen könnte dies mit Haft bis zu zwei Jahren bestraft werden.

Thornycroft, die die simbabwische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde ihrem Anwalt zufolge vom Geheimdienst des Bezirks Chimanimani im Osten des Landes festgenommen. Sie war dort Vorwürfen der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel nachgegangen, dass deren Anhänger von militanten Mitgliedern der Regierungspartei ZANU-PF gewaltsam verfolgt würden. Präsident Robert Mugabe war nach der Wahl Anfang März der Einschüchterung von Wählern und des Wahlbetrugs bezichtigt worden. Nach dem neuen Gesetz über öffentliche Sicherheit ist eine solche Kritik strafbar.

Der Ressortleiter für Außenpolitik beim „Daily Telegraph“, Alec Russell, verurteilte die Festnahme von Thornycroft als weiteren Akt der willkürlichen Unterdrückung in Simbabwe. Dies sei eine zynische Maßnahme des Regimes, das jeden ausschalten wolle, der es anzuzweifeln wage.

Mugabe, der Simbabwe seit der Unabhängigkeit 1980 regiert, hatte die umstrittene Präsidentschaftswahl nach offiziellen Zahlen mit 56 Prozent gewonnen. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai kam demnach nur auf 42 Prozent der Stimmen. International wurde die Wahl als nicht frei und unfair kritisiert.

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