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Report über Minenopfer lässt "Alarmglocken läuten"

In Genf ist am Mittwoch eine Studie zur weltweiten Situation von Landminenopfern präsentiert worden. Zehn Jahre nach Inkrafttreten der Ottawa-Konvention zu Antipersonenminen zeigt sich die Lage der insgesamt 1.645 Überlebenden von Minenexplosionen weiter schwierig. 67 Prozent der Überlebenden sind demnach der Ansicht, dass ihre Bedürfnisse von den Staaten nicht berücksichtigt werden.

Der Bericht “Voices from the Ground” verleiht Opfern in den 25 am stärksten betroffenen Ländern eine Stimme – von Afghanistan bis Äthiopien, von Serbien bis Thailand. Für die Direktorin der österreichischen Sektion der Internationalen Kampagne für ein Verbot von Antipersonenminen (ICBL), Judith Majlath, lässt der trotz aller Errungenschaften der letzten zehn Jahre “die Alarmglocken läuten”. Der von Österreich und Norwegen kofinanzierte Bericht mache deutlich, dass eine Verstärkung konkreter Hilfe an Ort und Stelle erforderlich sei.

Die exzellente Studie lasse den Schluss zu, dass es in Empfängerländern Korruption gebe, dass der politische Wille, sich um die Opfer zu kümmern, trotz aller Lippenbekenntnisse in internationalen Foren gering und dass das internationale Monitoring immer noch unzureichend sei, betonte Majlath. Es gelte, den Opfern Jobs als wichtige Mittel der sozioökonomischen Reintegration und auch den Respekt ihrer Gesellschaften zu verschaffen. Besonders benachteiligt seien Frauen mit Amputationen, da sie häufig von den Ehemännern verlassen würden und suizidgefährdet seien.

Der von “Handicap International” erstellte Bericht wurde am Mittwoch im Beisein von Außenminister Spindelegger am Rande der UNO-Abrüstungskonferenz in Genf präsentiert. Er analysiert die Situation zehn Jahre nach Inkrafttreten der Ottawa-Konvention zu Antipersonenminen. Österreich war eines der führenden Länder im sogenannten Ottawa-Prozess, der zur Konvention zum Verbot von Antipersonenminen führte.

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