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Rente von behindertem Sohn verspielt: Verurteilt

©Riethbaum
Vater von Skinhead- Opfer Robert muss für zweieinhalb Jahre hinter Gitter.
"Man hat mir lange nicht geglaubt"
Vater verspielt Geld seines behinderten Sohnes

Die brutale Prügel-Attacke zweier Vorarlberger Skinheads schockte im August 2006 die Bodenseeregion. Das Opfer – der damals 19-jährige Robert aus Lindau – lag zweieinhalb Monate im Koma und ist seitdem ein Pflegefall. Die beiden Täter wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Am Dienstag stand nun der Vater des Schwerstbehinderten vor dem Amtsgericht in Lindau. Der 51-Jährige soll Spendengelder und die Versorgungspension seines Sohnes verzockt haben.

36.000 Euro Schaden

Wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mitteilte, habe der Angeklagte in 238 Fällen rund 36.000 Euro vom Konto seines schwerstbehinderten Sohnes veruntreut. Das Geld soll er zu großen Teilen an Automaten verspielt haben. Der Mann war zum gesetzlichen Betreuer für seinen Sohn bestellt worden, seitdem dieser ein Pflegefall ist. Als Betreuer hatte der Vater Zugriff auf das Konto seines Sohnes, auf das auch Spendengelder eingingen. Aufgeflogen waren die Machenschaften des 51-Jährigen, nachdem eine als zweite Betreuerin eingesetzte Rechtsanwältin auf finanzielle Unregelmäßigkeiten gestoßen war. Roberts Vater räumte vor Gericht die Vorwürfe ein. Als Begründung gab er an, dass er seit 1990 spielsüchtig sei. Ein psychiatrischer Gutachter hatte den Beschuldigten dennoch als voll schuldfähig eingestuft. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit, das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Das Schicksal des jungen Lindauers, der bei den VKW als Lehrling beschäftigt war, löste auch in Vorarlberg eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. VKW-Mitarbeiter und VN-Leser spendeten rund 17.000 Euro. Glücklicherweise landete dieses Geld nicht im Spielcasino. Die zweckgebundene Spende sei erst nach Bekanntwerden der Verdachtsmomente auf ein Treuhandkonto überwiesen worden, versichert VKW-Betriebsratsobmann Egidius Bischofberger.

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