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Renovierungsmaßnahmen an der Ruine Neuburg

An der Ruine Neuburg wird wieder gearbeitet. Initiator Reinhard Sonderegger (l.) freut sich, dass freiwillige Helfer die Arbeiten unterstützen.
An der Ruine Neuburg wird wieder gearbeitet. Initiator Reinhard Sonderegger (l.) freut sich, dass freiwillige Helfer die Arbeiten unterstützen. ©hellrigl
Nach Auslichtungsarbeiten sollen im Mai erste Renovierungen am Gefängnis- und Geschützturm vorgenommen werden.   Koblach. (HBR) Seit Jänner – je nach Schneelage – wird an der Ruine Neuburg wieder emsig gearbeitet.
Ruine Neuburg

Die letztes Jahr gestarteten Maßnahmen, die Ruine von Strauchwerk zu befreien und sie durch Auslichtungen von außen auch wieder sichtbar zu machen, werden fortgesetzt. Im Palas, dem Hauptgebäude, wurden diese Arbeiten bereits bewerkstelligt und in weiterer Folge soll der gesamte Innenbereich von Strauchwerk befreit werden. Die Tätigkeiten in der Natur müssen bis zum 15. März abgeschlossen sein, da der ganze Hügel unter Naturschutz gestellt ist. Bereits ab Mai bzw. Juni steht aber schon das nächste große Vorhaben an: Der aus dem 15. Jahrhundert stammende Gefängnis- und Geschützturm soll heuer renoviert werden.

 

Besondere Aktion

 

„Vorausgesetzt, dass die von Bund, Land und Gemeinde in Aussicht gestellten 50.000 Euro fließen“, konstatiert Reinhard Sonderegger, dem die Erhaltung alter Natur- und Kulturgüter ein besonderes Anliegen ist. Die Vorzeichen dazu stehen jedoch bestens. Der Vorarlberger Landesmuseumsverein initiiert nämlich in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt und der Kulturabteilung des Landes die „Burgenaktion Vorarlberg“. Im Zuge dessen sollen Pflegemaßnahmen für die historisch bedeutendsten Burgruinen in Vorarlberg angeregt und mittels finanzieller Unterstützung ermöglicht werden. Auch Spendenaktionen sind geplant. Die Renovierung des Gefängnisturmes an der Neuburg wird drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, der gesamt Kostenaufwand beläuft sich auf rund 120.000 Euro.

 

Fachmännische Renovierung

 

Unterstützt von Experte Otto Summer werden in einem ersten Schritt die Gemäuer von Bewuchs befreit, lose Steine entfernt, gereinigt und fachmännisch nachgemauert. Für den weiteren Bestand der Gemäuer wird anschließend die wichtige Kronensicherung vorgenommen. Im Sinne einer fachlich kompetenten Renovierung wurden im Vorfeld Informationen vom Denkmalamt, Landesmuseum und der Naturschutzbehörde eingeholt und auch Begehungen durchgeführt. Reinhard Sonderegger freut sich, dass für die Grünarbeiten zehn freiwillige Personen gefunden werden konnten, die die Mitarbeiter des Bauhofes unterstützen. Die Schlägerungsarbeiten werden von Forst Heimgartner durchgeführt. Für die Renovierung selbst sind ebenso Eigenleistungen möglich. „Freiwillige Helfer zum Steinesammeln und -putzen sind herzlich willkommen“, so sein Appell. Wurden von der Gemeinde Koblach schon in den 80er und Anfang 90er Jahren regelmäßig Restaurierungen an der Neuburg vorgenommen, so begründet sich diese neuerliche Initiative aus dem Projekt „Natur z´Kobla“.  Dieses vor zwei Jahren gestartete Projekt hatte zum Ziel, Natur- und Kulturwerte sichtbar zu machen und diese für die kommenden Generationen zu erhalten. Im spezifischen Fall der Ruine Neuburg und des Schlosswaldes wurde der Leitsatz formuliert, den Ort mit seinen Qualitäten zu erhalten und lebendig erfahrbar zu machen.

 

Geschichtsträchtig

 

Der Anblick der Burg lässt ihre geschichtliche Bedeutung erahnen. Und diese zeigt sich sehr bewegt. Aus dem Besitz der Welfen ging die um 1100 erbaute Burg an Kaiser Barbarossa und schließlich an die Ritter von Thumb. 1363 wurde sie nach Streitigkeiten mit den Montfortern an die Habsburger verkauft und somit kann Koblach heuer seine 650-jährige Zugehörigkeit zu Österreich feiern. Die Burg war der erste Besitz der Habsburger in Vorarlberg.

1767 überließ das Rentamt Feldkirch die einst so stolze Festung einem Konsortium unter dem Stabhalter des Gerichtes Rankweil–Sulz, Georg Loacker aus Götzis, zum Abbruch. 1864 kaufte die Gemeinde Koblach die Ruine Neuburg und den Schlosswald um 6.600 Gulden.

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