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Renoir - Trailer und Kritik zum Film

Das Künstlerportait "Renoir" zeigt das Zusammenleben und die Wirkung von Künstler und Muse - Ein beeindruckend bildgewaltiger Film. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Ein leichter Wind spielt mit dem Vorhang, sanftes Licht fällt durch das Fenster und auf den nackten Körper der jungen Frau. Herrliche Bilder und prachtvolles Licht lassen das Künstlerporträt über Auguste Renoir zu einem Gemälde mit der Kamera werden. Die Geschichte beschreibt die letzten Jahre des kranken Malers (1841-1919) auf seinem Anwesen an der französischen Mittelmeerküste. Bei dem Film handelt es sich um kein Biopic im engeren Sinn. Vieles ist Fiktion, wirklich gegeben hat es lediglich die Figuren und die Folgen ihrer Begegnung. Mit dabei: Andree Heuschling, um deren Schönheit und Formen der alte Maler und sein Sohn Jean konkurrierten.

 Beziehung zwischen Künstler und Muse

Der Film spielt während des Ersten Weltkriegs. Renoir leidet an heftiger Arthritis. Er sitzt im Rollstuhl, schreit nachts vor Schmerzen und kann den Pinsel nicht mehr aus eigener Kraft in der Hand halten. Renoir ist müde und frustriert. Seine Frau ist gestorben und seine beiden Söhne Pierre und Jean an der Front. Da taucht die sinnliche Andree auf, die Renoir von seinem Malerkollegen Henri Matisse als Modell empfohlen wurde. Sie ist Tänzerin, Schauspielerin und bringt Licht in den Alltag des Malers. Sie wird zu einer seiner letzten Musen, die ihn zu einigen seiner schönsten Gemälde anregt.

Der Titel hätte ebenso gut “Les Renoirs” heißen können. Denn beschrieben wird die Beziehung zwischen dem impressionistischen Maler und seinem Sohn Jean, dem späteren Filmemacher (“Die große Illusion”). Beide finden in der sinnlichen Andree ihre Inspirationsquelle, was zunächst zu Spannungen in dem komplizierten Vater-Sohn-Verhältnis führt. Die junge Frau hat später tatsächlich unter dem Pseudonym Catherine Hessling in den ersten Stummfilmen von Jean Renoir mitgespielt.

Renoir: Die Kritik

Michel Bouquet verkörpert den greisen Renoir, Christa Theret die freigeistige Andree und Vincent Rottiers den im Krieg verletzten Jean. Die Kamera (Mark Ping Bing Lee) hat sich dabei von dem Impressionisten Renoir beeinflussen lassen. Sie spielt mit Licht und Farben und zaubert herrliche Bilder. Dem Film seien deshalb auch seine Längen verziehen. Während der erste Teil der Handlung den Kampf Renoirs mit der Krankheit beschreibt, kommt durch das Auftreten der frischen und unkonventionellen Andree im zweiten Teil Bewegung in die Geschichte.

Das zweistündige Werk ist wie ein langer ruhiger Fluss, es plätschert langsam vor sich hin. Der Film des in Österreich eher unbekannten französischen Regisseurs Gilles Bourdos (“Ein Engel im Winter”, 2008) zeichnet ein Künstlerporträt, das weder sehr tiefgründig ist, noch den Maler dem Zuschauer näher bringt. “Renoir” ist vor allem eine Augenweide. Er erzeugt atmosphärische Dichte und schafft Impressionen – so wie Renoir in seiner Malerei. “Renoir” kommt am Freitag, den 12. April in die heimischen Kinos.

(Red./APA)

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