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Rennen um IWF-Spitze ist eröffnet

Nach dem Rücktritt von Horst Köhler ist das Rennen um den Chefposten an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) eröffnet.

Zunächst übernimmt Köhlers Stellvertreterin Anne Krueger kommissarisch den Chefsessel, den der 61-jährige Deutsche am Donnerstag wegen seiner Kandidatur für das Bundespräsidentenamt in Deutschland vorzeitig räumte.

Für Köhlers Nachfolge waren am Freitag der britische Finanzminister Gordon Brown, der spanische Wirtschaftsminister Rodrigo Rato und der italienische Goldman-Sachs-Manager Mario Draghi im Gespräch. Auch der Franzose Jean Lemierre, der Köhler als Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) gefolgt war, und der Brite Andrew Crockett, Ex-Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, wurden gehandelt.

Die Neubesetzung des IWF-Chefpostens wird wohl Thema beim Treffen der EU-Finanzminister Anfang kommender Woche in Brüssel sein. Ein Sprecher der irischen Regierung sagte, eine Diskussion über den IWF- Spitzenposten stehe zwar nicht auf der Tagesordnung, es sei aber damit zu rechnen, dass die Minister informell darüber sprächen.

Seit ihren Anfängen im Jahr 1945 wird der IWF als die zentrale Institution der internationalen Finanzwelt traditionell von einem Europäer geführt – die Weltbank als Schwesterorganisation dagegen für gewöhnlich von einem US-Amerikaner. Offenbar ist aber nicht ausgeschlossen, dass dieses ungeschriebene Gesetz jetzt gebrochen werden könnte. Köhler war der erste Deutsche an der Spitze des IWF, als er das Amt am 1. Mai 2000 angetreten hatte.

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