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Rendi-Wagner will Ärzte- und Pflegeberuf aufwerten

Rendi-Wagner fordert unter anderem mehr Plätze beim Medizin-Studium.
Rendi-Wagner fordert unter anderem mehr Plätze beim Medizin-Studium. ©APA/ROBERT JAEGER
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner will die Ärzte- und Pflegeberufe aufwerten. Dafür hat sie ein Konzept vorgelegt. Unter anderem will sie mehr Medizin-Studienplätze und eine kostenlose Pflege-Ausbildung.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat ein Konzept vorgelegt, das Ärzte- und Pflegerberuf aufwertet. Dass nunmehr die 55-Wochenstunden-Regelung für Spitalsärzte verlängert wird, werde nicht reichen, um dem Medizinermangel entgegenzuwirken, argumentiert sie. Rendi-Wagner will unter anderem mehr Studienplätze und eine kostenlose Pflege-Ausbildung. Etabliert werden soll ein Facharzt für Allgemeinmedizin, um den Beruf des Hausarztes aufzuwerten.

Rendi-Wagner: 1.450 neue Ärzte pro Jahr gebraucht

Die frühere Gesundheitsministerin betont in einem der APA vorliegenden Papier, dass man angesichts der anstehenden Pensionierungswelle 1.450 neue Ärzte pro Jahr bräuchte, um auch nur den Status quo zu erhalten. Tatsächlich gebe es aber bloß 840.

Dabei wären genug junge Menschen da, die Interesse an dem Beruf hätten. 16.000 von ihnen strebten einen Studienplatz an, davon bekämen aber nur knapp 1.700 einen. Rendi-Wagner schlägt vor, zusätzliche Plätze zu schaffen, die aber mit der Auflage, nach Studienabschluss für einige Zeit im öffentlichen Gesundheitswesen oder in einer Kassenpraxis zu arbeiten. Zudem soll es Anreize über Stipendien oder Vorreihungen bei der Ausbildung geben, junge Ärzte im Land zu halten bzw. für den Hausarzt-Beruf zu motivieren.

Spitalsärzte sollen gemäß SPÖ-Konzept von weniger anspruchsvollen Tätigkeiten entlastet werden, die von anderem Gesundheitspersonal ausgeführt werden könnten. Zudem angepeilt sind weniger anspruchsvolle Bereitschaftsregelungen.

Rendi-Wagner sieht auch Handlungsbedarf im Pflegebereich

Auch im Pflegebereich sieht Rendi-Wagner dringenden Handlungsbedarf, würden doch bis 2030 80.000 zusätzliche Kräfte benötigt. Neben einer kostenlosen Ausbildung bewirbt die SPÖ-Chefin einen Umstiegsbonus, der etwa einen Rechtsanspruch auf Existenzsicherung beinhalten könnte, an. Attraktiviert werden sollte der Job auch durch bessere Arbeitsbedingungen, beispielsweise eine sechste Urlaubswoche ab 40 und langfristig lebbare Arbeitszeit-Modelle. Schließlich soll die Schwerarbeiter-Pension für Pflegekräfte geöffnet werden, wenn es nach Rendi-Wagner geht.

(APA/Red)

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