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Renault-Bande: Fünf Mitglieder in Wien angeklagt

Die Bande war auf das Aufbrechen von Renault-Fahrzeugen spezialisiert.
Die Bande war auf das Aufbrechen von Renault-Fahrzeugen spezialisiert. ©pixabay.com/MatanVizel
Fünf Serben, die sich auf das Knacken von Renault-Fahrzeugen spezialisiert hatten und seit Dezember in Wien tätig waren, müssen sich vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat vor wenigen Tagen Anklage gegen fünf mutmaßliche Mitglieder einer länderübergreifend operierenden Diebesbande eingebracht, die sich auf das Aufbrechen von Pkw der Marke Renault spezialisiert hat. Die kriminelle Vereinigung war seit Dezember 2016 in Wien tätig. Die erbeuteten Autos wurden nach Serbien gebracht und dort – teils in andere Staaten – verkauft.

Die zur Anklage gebrachten Serben im Alter zwischen 26 und 44 Jahren werden sich demnächst wegen gewerbsmäßigen schweren Einbruchsdiebstahls vor einem Schöffensenat verantworten müssen. Es handelt sich um vergleichsweise kleine Rädchen – sie waren in ihrer Heimat angeworben worden, um die geknackten Autos nach Serbien zu schaffen. Bei den Angeklagten handelt es sich um drei Taxifahrer, die in ihrer Heimat monatlich 200 bis 300 Euro verdienen und daher an einem finanziellen Zubrot interessiert waren. Pro geglückter Fahrt hatte man ihnen 300 Euro sowie die Abgeltung ihrer Reise- und Verpflegungskosten in Aussicht gestellt.

So ging die Renault-Bande vor

In der Nacht auf den 19. Mai 2017 wurden in Favoriten fünf Pkw der französischen Automarke geknackt, indem die unmittelbaren Täter die Türen aufbrachen und dann über den OBD-Speicher die Original-Schlüsselkarten hackten. Mit einer eigens mitgebrachten Karte wurden die Fahrzeuge in Betrieb gesetzt und zunächst an einem anderen Ort abgestellt. Drei Angeklagte sollen wenige Tage später jeweils einen gestohlenen Pkw außer Landes gebracht haben.

Die nächsten Renault-Einbrüche wurden in der Nacht auf den 25. Mai in einer ebenfalls im zehnten Bezirk gelegenen Tiefgarage verzeichnet. Ein Auto kam dem Besitzer abhanden, drei weitere wurden zwar aufgebrochen, doch gelang es den Tätern nicht, diese zu starten. Dafür konnten die drei nach der ersten erfolgten Beute-Fahrt wieder nach Wien zurückgekehrten Fahrer sowie zwei weitere angeheuerte Chauffeure ermittelt und festgenommen werden.

Der spezialisierten, arbeitsteilig vorgehenden Bande, die vor allem in Paris ihr Unwesen treiben soll, werden in Wien insgesamt mehr als 30 Diebstähle mit einem Gesamtschaden von zumindest 350.000 Euro angekreidet. Gegen vier Mitglieder hat es bereits einen Strafprozess gegeben, der rechtskräftig erledigt wurde. Sie wurden zu Freiheitsstrafen zwischen 18 Monaten und vier Jahren verurteilt, wobei dem von Verteidiger Philipp Wolm vertretenen Mann zwei Drittel seiner eineinhalbjährigen Haft bedingt nachgesehen wurden. Die restlichen Strafen wurden zur Gänze unbedingt ausgesprochen.

(APA, Red.)

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