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Religiöse Symbole in Schulen verbieten

Das Zeigen religiöser Symbole in öffentlichen Schulen in Frankreich soll nach dem Willen von Abgeordneten gesetzlich verboten werden.

Ein Ausschuss aus 38 Vertretern aller Parteien in der Nationalversammlung unter dem Vorsitz von Parlamentspräsident Jean-Louis Debre sprach sich am Mittwoch einstimmig für ein solches Verbot aus, das auch politische Symbole umfassen soll. Im traditionell weltanschaulich unabhängigen und laizistischen Frankreich tobt seit Monaten ein Streit um das Tragen von Kopftüchern durch moslemische Schülerinnen. Staatschef Jacques Chirac plant offenbar, Anfang 2004 die Weichen für ein gesetzliches Verbot zu stellen.

Keine einhellige Unterstützung fand der Konservative Debre unter den Abgeordneten für seine Forderung, religiöse und politische Symbole auch an den staatlich anerkannten Privatschulen zu untersagen. Damit würden lediglich „Schulkriege“ ausgelöst, warnte Oppositionsführer Jean-Marc Ayrault. Das angestrebte Verbot von Kopftüchern, christlichen Kreuzen und jüdischen Kippas in der Schule brauche auch nicht auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens ausgedehnt zu werden, weil es dort bereits Regeln gebe, sagte der Sozialist.

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