Religions for Peace: 600 Religionsführer verurteilten in Wien Extremismus

In einer von den Delegierten, darunter Orthodoxieoberhaupt Patriarch Bartholomaios I. und die Kardinäle Raymundo D. Assis (Brasilien) und John Onaiyekan (Nigeria), verabschiedeten “Vienna Declaration” wird religiöser Extremismus scharf verurteilt und werden die Regierungen mit Blick auf Religionsfreiheit in die Pflicht genommen, wie Kathpress berichtete.
Extremismus verurteilt
Wörtlich heißt es dazu: “Regierungen, internationale Organisationen und die Zivilgesellschaft mögen die Bürgerrechte dahin ausbauen, dass menschliche Würde gesichert ist, Sicherheit und Wohlfahrt aller Individuen geschützt ist, Religionsfreiheit und Überzeugungsfreiheit ebenso wie andere Rechte der Einzelnen und der Gruppen garantiert sind – gleichgültig, ob es sich um Mehrheiten oder Minderheiten handelt.” Die Forderung gilt unter Beobachtern insofern als bemerkenswert, als das von Saudi-Arabien finanzierte König-Abdullah-Zentrums (KAICIID) Mitveranstalter der Großkonferenz im Wiener “Hilton” war.
Religiöse Konferenz in Wien
Bei der Konferenz wurde vom syrisch-orthodoxen Patriarchalvikar Samuel Gümüs, dem syrischen Muslim-Theologen Sheikh Mohamed Sohaib al Chami und der Präsidentin des “Syrian Muslim Women’s Forum”, Asmaa Kiftaro, an die Entführer der syrischen Bischöfe appelliert, dass diese endlich die in ihrer Geiselhaft befindlichen Kirchenvertreter befreiten. Der orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim, und der syrisch-orthodoxe Bischof Boulos Yazigi waren vor sieben Monaten nahe Aleppo entführt worden.
Religionsführer tagten drei Tage lang
Thema der dreitägigen Veranstaltung mit Vertretern der Weltreligionen und zahlreichen Schamanen bzw. Priestern und Priesterinnen aus Stammesreligionen war “Welcome the Other” (Willkommenheißen des Anderen). “Religions for Peace” hat seinen Sitz in New York. Geleitet wird die Organisation vom amerikanischen Theologen William Vendley. Die Gründung der Initiative erfolge 1970, mit dem Ziel, Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Gläubigen unterschiedlicher Religionen und Bekenntnisse zu fördern. Die Vereinigung ist heute in 60 Ländern vertreten und wird von der UNO als Nicht-Regierungsorganisation anerkannt. (APA)