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Rekrut starb nicht an Misshandlungen

Russische Militärärzte haben am Montag vor Gericht die schweren Verletzungen eines Rekruten einer Erbkrankheit zugeschrieben. Die Verletzungen gehen nicht auf Misshandlungen zurück.

Das erklärten die Mediziner. Andere Ärzte hatten zuvor ausgesagt, dem 18-Jährigen hätten wegen der Misshandlungen beide Beine und die Genitalien amputiert werden müssen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Soldat sei von älteren Kameraden gezwungen worden, stundenlang in unnatürlichen Positionen zu verharren. Außerdem sei er geschlagen worden.

Die Ärzte des Burdenko Militärkrankenhauses in Moskau erklärten dagegen am Montag im Prozess gegen die mutmaßlichen Täter, das Opfer leide an einer Venenerkrankung, der so genannten Thrombophlebitis. Das sagten die Anwälte des verletzten Rekruten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Krankenhauschef Wiatscheslaw Kljuschew erklärte nach einem Bericht der Zeitung „Gaseta“ vom Montag, Gentests hätten ergeben, dass diese Krankheit bei dem Opfer erblich bedingt sei. Erste Einschätzungen, wonach die Amputationen auf Misshandlungen zurückzuführen seien, seien mangelnder Erfahrung und fehlender Diagnoseverfahren zuzuschreiben. Der Fall hatte in Russland zu öffentlicher Kritik am Umgang mit jungen Rekruten geführt.

Von einer Thrombophlebitis spricht man bei einer Verstopfung und Entzündung der oberflächlichen Venen. Als Therapie wird keinesfalls Bettruhe sondern Bewegung empfohlen.

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