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Rekrut erfand Raubüberfall, um bei Freundin schlafen zu können

Freundin statt Feldbett hatte sich jenes 20-jährige angebliche Raubopfer in Graz wohl gedacht - denn wie sich herausstellte, war der Überfall auf den Rekruten in der Nacht auf Sonntag frei erfunden.

Wie die Polizei am Mittwoch erklärte, wollte der Bursche einfach nicht zurück in die Hackher-Kaserne nach Gratkorn (Bezirk Graz-Umgebung), sondern lieber die Nacht bei seiner Freundin in Graz verbringen. Deshalb hatte er den Raub mit der Eisenstange vorgetäuscht, so der ermittelnde Beamte.

Der Kärntner Rekrut hatte zuvor angegeben, gegen 22.30 Uhr in der Landhausgasse in der Grazer Innenstadt von vier unbekannten Männern niedergeschlagen und ausgeraubt worden zu sein. Sogar die Schuhe hätten die Täter mitgehen lassen. Als er am Montag gegen 8.00 Uhr – also lang nach dem “Zapfenstreich” – in die Gratkorner Kaserne kam, klagte er wegen des angeblichen Überfalls über Kopfschmerzen. Er wurde erst in das Militärspital in die Belgierkaserne nach Graz gebracht, anschließend aber in das LKH zur ambulanten Behandlung eingeliefert.

Die angegebenen Verletzungen seien laut Polizei aber in Wahrheit alle älteren Datums. “Er hatte einfach Angst vor Strafen des Militärs”, so ein Beamter zur APA. Der junge Mann wurde wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung angezeigt und muss auch mit Disziplinarmaßnahmen seitens des Bundesheeres rechnen.

In Graz haben in diesem Jahr schon häufig Personen angegeben, überfallen worden zu sein. Laut Polizei handelt es sich um den heuer bereits 21. geklärten vorgetäuschten Raub, wie ein Ermittler angab. Zumeist wollen die “Opfer” damit Zuspätkommen oder gar nicht Heimkommen “erklären”, oder sich mit der Anzeige z.B. ein neues Mobiltelefon erschwindeln.

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