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Rekordfund von zwei Tonnen Kokain in Gambia

Eine Rekordmenge von mehr als zwei Tonnen Kokain haben Drogenfahnder im westafrikanischen Staat Gambia beschlagnahmt. Wie die gambische Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden 15 Verdächtige festgenommen, darunter drei Niederländer. Der Marktwert der Droge wird auf eine Milliarde Dollar (etwa 835 Millionen Euro) geschätzt.

Der Polizei zufolge wurden nach einem Tipp von Dorfbewohnern in Bonto, rund 45 Kilometer von der Hauptstadt Banjul, zwölf Verdächtige im Besitz von drei Kilogramm Kokain festgenommen. Die Festnahme erfolgte demnach bereits am 12. Mai. “Nach tiefergehenden Ermittlungen haben wir zwei Tonnen, 340 Kilogramm und 680 Gramm Kokain gefunden”, teilte die Polizei mit. Schließlich wurden am Dienstagabend im Zusammenhang mit den Ermittlungen drei weitere Verdächtige dingfest gemacht.

Unter den Festgenommenen sind der Polizei in Banjul zufolge fünf Nigerianer, drei Ghanaer, drei Niederländer, zwei Venezolaner und zwei Gambier. Aus Ermittlerkreisen verlautete am Mittwoch, die Ermittlungen dauerten an. Die Verbindung der Drogenhändler zu Einheimischen solle dabei besonders unter die Lupe genommen werden. “Wir haben in den vergangenen Monaten eine Zunahme des Drogenschmuggels und der damit zusammenhängenden Kriminalität im Land beobachtet”, sagte ein Ermittler, der nicht namentlich genannt werden wollte. “Das muss beendet werden.”

Aus Polizeikreisen erfuhr AFP, dass die gambischen Behörden nach den Festnahmen vom 12. Mai die britische Behörde zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität einschalteten. Ein britischer Behördenvertreter in London sagte, die zwei Tonnen Kokain seien in einem unterirdischen Versteck in einem Lagerhaus bei Banjul gefunden worden. Der britischen Rundfunkgesellschaft BBC zufolge wurden auch erhebliche Mengen von Waffen und Bargeld beschlagnahmt.

Wohin die Droge geschmuggelt werden sollte, war zunächst nicht zu erfahren. Westafrika ist in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für Kokain aus Südamerika für europäische Märkte geworden. In Gambia wurden im Februar mehrere ranghohe Regierungsmitarbeiter unter dem Verdacht des Drogenschmuggels festgenommen, darunter auch der Chef der Anti-Drogen-Behörde. Alle Betroffenen beteuern ihre Unschuld.

Im März hatte Präsident Yahya Jammeh, der seit einem Staatsstreich im Juli 1994 mit eiserner Hand regiert, verkündet: “Wer hohe Positionen im Staat bekleidet, darf nicht in den Drogenschmuggel verwickelt sein. Ich schwöre, dass dieses Land niemals ein Narko-Staat sein wird.”

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