Das sagte Markus Lackner, Sprecher der für das Projekt verantwortlichen Unternehmensgruppe Felbermayr, der APA. Für die rund drei Kilometer vom Wiener Alberner Hafen zur Ostautobahn (A4) benötigte der Tieflader mit dem 400 Tonnen schweren, aus Belgien kommenden Gasphasenreaktor rund zweieinhalb Stunden. Zahlreiche Schwertransport-Fans wohnten dem Spektakel zwischen 22.00 und 0.30 Uhr bei.
Einfach war das Unterfangen nicht. So mussten für den Transport des 30 Meter langen und neun Meter hohen Ungetüms einige Stromleitungen entfernt werden. Der Tieflader wurde auf einer eigens vorbereiteten Asphaltpiste geparkt.
Sperre der Ostautobahn für nächsten Transportschritt
Lackner zufolge wird nun in einem nächsten Schritt der Spezialkran abgebaut, mit dem der Reaktor am Montag von einem Schubleichter auf den Tieflader transferiert worden war. Am kommenden Wochenende soll der Kran dann auf der A4 zum Einsatz kommen und den Reaktor über eine Lärmschutzwand auf den auf der Autobahn stehenden Tieflader heben. Dazu wird die Ostautobahn in der Nacht auf Sonntag für etwa eine halbe Stunde total und für drei Stunden in einer Fahrtrichtung gesperrt.
Nach dem Hub fährt der Tieflader zum Gelände der Firma Borealis in Schwechat. Dafür wurde eigens eine Autobahnabfahrt gebaut, da der Reaktor zu hoch für eine Brücke auf dem Weg ist. Die Hebung auf den 19 Meter hohen Betontisch ist entweder für den 24. oder 25. November geplant.
Am vergangenen Freitag war der Reaktor über die Donau im Alberner Hafen in Wien angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine sehr beschwerliche und rekordlastige Reise auf dem Wasser hinter sich. Wiederholt hatten Schwierigkeiten, zuletzt auf der Donau bei Regensburg, die Reise nach Wien verzögert. Am 19. Oktober verließ das 30 Meter lange und neun Meter hohe Monstrum auf einem Ponton seinen Herstellerort Willebroek in Belgien in Richtung Rotterdam in den Niederlanden. Dort wurde er am 20. Oktober auf einen Schubleichter verladen.
Niedrige Brücken als Problem
Als problematisch für das bisher höchste Transportgut auf Main und Main-Donau-Kanal stellten sich u.a. die mit sechs Meter zu niedrigen Brücken heraus. Über dreieinhalb Meter musste das Schiff zum Passieren der Brücken ins Wasser eintauchen, wozu 1.000 Tonnen Wasser- und 2.500 Tonnen Sandballast in den Schiffsraum geladen werden mussten. In Regensburg machte unter anderem der niedrige Wasserstand der Donau dem Transport zu schaffen.