Reise ans andere Ende der Welt

Dornbirn. Eine aufregende Möglichkeit ergab sich für eine Schülergruppe des BG Dornbirn und der Bezauer Wirtschaftsschulen: Gemeinsam mit der Chinesischlehrerin Qiaoshan Ye machten sie sich auf den Weg zu einer zwölftägigen Reise ins fernöstliche Taiwan.
Die Reise fand im Rahmen eines Schüleraustausches statt, den das BG Dornbirn ursprünglich mit einer Schule im chinesischen Nanjing unterhielt. Aufgrund der Null-Covid-Politik in China mussten alternative Wege gefunden werden. „Die Idee mit Taiwan entstand, nachdem ich dort private Kontakte geknüpft hatte und feststellte, dass es eine ausgezeichnete Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler wäre. Heuer sind wir bereits zum zweiten Mal nach Taiwan gereist”, erklärt die gebürtige Chinesin Qiaoshan Ye, die am BG Dornbirn und der Tourismusschule Bezau Chinesisch unterrichtet.
Sightseeing und mehr
Die Reisegruppe, bestehend aus Jugendlichen verschiedener Altersstufen und ihren Begleitpersonen, tauchte tief in die taiwanische Kultur ein. Angefangen bei den obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie der Chiang Kaishek Memorial Hall und dem Präsidentenpalast bis hin zu den pulsierenden Night Markets und dem imposanten Taipei 101, erlebten sie die Vielfalt und Faszination der Hauptstadt Taipeh.
Ein besonderes Highlight waren die Ausflüge in den Zoo und das Ozeanographische Museum. Neben den touristischen Highlights standen auch Besuche bei lokalen Institutionen und gemeinnützigen Organisationen auf dem Programm. So lernten die Jugendlichen im Tsu Chi Recyclingzentrum, wie aus Abfall nützliche Gegenstände hergestellt werden. „Was uns sehr bewegt hat, ist, dass unter den freiwilligen Helfern viele hochbetagte Pensionisten waren, einige sogar über 90“, erzählt Qiaoshan Ye. Beim Besuch des österreichischen Vertreters in Taipeh erfuhren die Vorarlberger Jugendlichen mehr über die politische Lage Taiwans.
Land und Leute
Während der gesamten Reise stand der Austausch mit den Einheimischen im Fokus. Die rudimentären Chinesischkenntnisse der Schüler reichten noch nicht ganz zur Kommunikation, doch die Jugendlichen fanden dank der Hilfsbereitschaft und Offenheit der Taiwaner immer einen Weg zur Verständigung. „Wir fühlten uns überall willkommen und konnten sogar mit Polizisten ins Gespräch kommen, die uns freundlicherweise eine Flasche Schnaps schenkten“, berichtet Jonathan Hartmann, Maturant am BG Dornbirn.
Ein besonderer Höhepunkt der Reise war das gemeinsame Hochsteigenlassen von Laternen in Shifen, einem Ort außerhalb von Taipeh. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Wünsche für Gesundheit, Frieden, Liebe, Toleranz und Respekt auf den Laternen verewigen und sie in den Himmel steigen lassen.
Für Qiaoshan Ye war die Organisation der Reise mit viel Aufwand verbunden. Mit großem Engagement und Fachwissen führte sie die Gruppe durch Taiwan und öffnete den Schülerinnen und Schülern viele Türen. „Die Reise hat unseren Horizont grundlegend erweitert und Taiwan zur kurzfristigen Heimat gemacht“, so Jonathan Hartmann.