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Regierung Berlusconi will Betteln mit Kindern streng verfolgen

Eltern, die in Italien ihre Kinder zum Betteln ausnutzen, sollen das Fürsorgerecht verlieren. Diese Maßnahme will die Regierung Berlusconi zur Bekämpfung von Organisationen ergreifen, die Minderjährige zum Betteln einsetzen.

Das kündigte der italienische Innenminister Roberto Maroni am Mittwoch im römischen Parlament an.

Maroni reagierte auf das Urteil des Kassationsgerichts in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Strafsystem, demnach Roma-Eltern, die ihre Kinder zum Betteln einsetzen, nicht bestraft werden können. Das Betteln gehöre zur “kulturellen Tradition” der Roma. Ein Kind, das dazu genutzt werde, könnte nicht als misshandelt betrachtet werden, urteilte das Gericht.

50.000 Minderjährige betteln nach Angaben der Polizei auf den italienischen Straßen. Es handelt sich dabei mehrheitlich um rumänische Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren. Jeder von ihnen erhält bis zu 100 Euro im Tag, was 36.000 Euro im Jahr macht. Laut der Polizei beschert der Kriminalität das Geschäft mit den Kinder-Bettler über zwei Millionen Euro im Jahr.

In Italien sind 70 Prozent der Roma unter 21 Jahre alt. 37 Prozent sind unter 14 Jahre. 60 Prozent der Roma-Kinder gehen nicht in die Schule oder besuchen sie nur gelegentlich.

Auch die Caritas warnte kürzlich vor der Lage der Kinder-Bettler. Immer mehr Minderjährige aus Dritte-Welt-Ländern und aus Osteuropa würden von skrupellosen Organisationen als Bettler eingesetzt.

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