Ab 15.00 Uhr wälzt sich der Zug vom Stadtpark über die gesperrte Prachtstraße zum Heldenplatz. Dort wird die große Abschlussveranstaltung stattfinden, kündigte am Mittwoch Organisator Christian Högl von der Homosexuellen Initiative (Hosi) an.
Rückblickend sei die Parade eine Erfolgsgeschichte, freute er sich. Sie sei bei den ersten Malen noch eine mutige Aktion gewesen, heute im positiven Sinne aber eine Selbstverständlichkeit geworden. Man feiere nun ein großes Fest, sei aber immer noch auch eine Demonstration, unterstrich der Organisator in einer Pressekonferenz.
Dementsprechend lobte Wiens Frauenstadträtin Sonja Wehsely (S) die Parade als Motor dafür, dass sich sehr, sehr viel geändert hat. Nun müsse die Politik auch auf Bundesebene nachziehen und eingetragene Partnerschaften zwischen Homosexuellen erlauben, forderte sie.
Politiker müssen handeln
Die Politik dürfe nicht die Augen vor der Realität verschließen, unterstrich auch die Klubobfrau der Wiener Grünen, Maria Vassilakou. Sie werde deshalb wie schon in den vergangenen Jahren als Brautpaar mit der grünen Kultursprecherin Marie Ringler an der Parade teilnehmen.
Neben Dutzenden Lkw, Sattelschleppern und Pkw wird dann traditionell auch Hermes Phettberg im Fiaker seine Runde drehen. Für den Heldenplatz haben im Anschluss untere anderen Jazz Gitti, Manuel Sanchez und die Rounder Girls zugesagt. Unterstützung kommt von der EU-Kampagne Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung, deren Informations-Lkw nach einer Tour durch ganz Europa seine letzte Station in Wien aufschlagen wird.
Für die Parade würden die für Samstag angekündigten kleinen Regenschauer kein Problem darstellen, so Högl zweckoptimistisch. Die seien notwendig, damit ein Regenbogen entstehe.
Zahlreiche Nebenevents
Um die große Veranstaltung herum wird es zahlreiche kleinere Events geben. Den Auftakt machen am Donnerstag die Wiener Grünen, die ein Familienpicknick von Lesben und Schwulen vor dem Bundeskanzleramt veranstalten, um für gleiche Rechte zu demonstrieren.
Am Freitag werden Wehsely und Högl das Wiener Rathaus mit einer Regenbogenfahne beflaggen. Ebenfalls am 1. Juli findet außerdem in der Wasagasse im Alsergrund ein Straßenfest als Warm up für die Parade und zur Feier des zwölfjährigen Bestehens des Szene-Cafes Berg und der homosexuellen Buchhandlung Löwenherz statt.