AA

Regen behindert wieder Hilfe

Neue schwere Regenfälle haben erneut die Hilfe für Hunderttausende von Überschwemmungsopfer in Mosambik behindert.

Die Hubschrauber konnten ihre Rettungsflüge am Mittwoch nicht fortsetzen und mussten wegen der Unwetter am Boden bleiben. Ein Hilfskontingent des österreichischen Bundesheeres soll heute, Donnerstag, ins Krisengebiet aufbrechen.

Im Süden und der Mitte des südostafrikanischen Landes wurden auch viele Straßen überschwemmt und unterspült, so dass die Auslieferung von Hilfsgütern über Land ebenfalls stark eingeschränkt werden musste. Eine wichtige Verbindungsstraße zwischen der Hafenstadt Beira und dem überfluteten Save-Tal im Süden des Landes war unpassierbar.

UN-Generalsekretär Kofi Annan rief unterdessen die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, Mosambik alle nur erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen. US-Außenministerin Madeleine Albright stellte am Mittwoch weitere US-Hilfe für Mosambik in Aussicht und appellierte an den Kongress, mehr Geld dafür zur Verfügung zu stellen und die Mittel für Auslandshilfe nicht weiter zu kürzen.

Das Finanzministerium plane, Mosambik seine Schulden in Höhe von 5,7 Millionen Dollar bei den USA zu erlassen. Außerdem sei Hilfe für die Nachbarländer Südafrika, Simbabwe und Botsuana geplant.

Etwa 20.000 Flüchtlinge kehrten unterdessen in ihre zerstörten Dörfer zurück, um ihre Häuser nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Monat wieder aufzubauen. Die Regierung erklärte jedoch, die Flüsse könnten wieder über die Ufer treten. Besonders die Gebiete entlang des Flusses Save seien gefährdet. Die überschwemmten Straßen könnten dann eine Flucht unmöglich machen.

„Wir verstehen, dass die Menschen nach Hause wollen. Wir wissen, dass das Leben in den Lagern nicht angenehm ist“, sagte Außenminister Leonardo Simao. „Aber die Umstände für ihre Rückkehr sind einfach noch nicht angemessen.“

Die Flüchtlinge verteilen sich nun auf die Lager und ihre Heimatdörfer, was die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten erschwert. Vor drei Jahren kam es in Mosambik zu einer Cholera-Epidemie. Der Mangel an sauberem Trinkwasser könnte jetzt einen weiteren Ausbruch auslösen.

„Wir machen uns Sorgen wegen der Cholera, aber wir haben bis jetzt noch keine Fälle gesehen“, sagte Carlos Gonzales von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Regen behindert wieder Hilfe
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.