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Reformer drängen Khatami zur Präsidentschaftskandidatur

Im Zusammenhang mit der am Montag vom früheren iranischen Präsidenten Mohammed Khatami eröffneten Konferenz zur "Religion in der modernen Welt" drängen Reformer Khatami zur Kandidatur bei den iranischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009. Khatami lädt zu Religionskonferenz

In der Teilnahme internationaler prominenter Gäste sahen Beobachter eine Rückendeckung für eine Kandidatur Khatamis. Khatami selbst wies einen Zusammenhang der Tagung mit den Wahlen zurück.

“Werten Sie die Konferenz nicht mit solchen Spekulationen ab”, appellierte der Reformpolitiker Khatami an anwesende Journalisten. Bei der zweitägigen Veranstaltung solle es um das Verhältnis zwischen Religion und Kultur sowie eine Absage an jeglichen religiös motivierten Terrorismus gehen.
Gleichwohl würde die ungewöhnliche Präsenz so vieler ausländischer Prominenter als eindeutige politische Geste gewertet.

Iranische Reformer drängen dennoch auf eine Kandidatur Khatamis. “Unser Heimatland ist in Gefahr. Khatami muss bei den kommenden Wahlen antreten, um den Iran vor einer Katastrophe und Zerstörung zu schützen”, meinte etwa der frühere stellvertretende Innenminister Mostafa Tajzadeh.

Zu den prominenten Teilnehmern der Tagung zählen unter anderem der norwegische Ex-Premier Kjell Magne Bondevik, der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan sowie die beiden ehemaligen Präsidenten Irlands und Portugals, Mary Robinson und Jorge Sampaio.
Auch Italiens Ex-Regierungschef Romano Prodi sowie der französische Ex-Premier Lionel Jospin reisten nach Teheran.

Khatami wurde 2005 von dem Hardliner Mahmoud Ahmadinejad abgelöst. Unter dessen Präsidentschaft geriet der Iran mehr und mehr in die internationale Isolation. Die Reformkräfte im Land sehen Khatami als Hoffnungsträger für einen Neubeginn nach der Wahl im kommenden Jahr. Er selbst hat sich aber noch nicht auf eine etwaige Kandidatur festgelegt.

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