Die beiden bekundeten bei dieser Gelegenheit ihre Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken. Aids sei ein gesellschaftliches Problem. Das Vorurteil, dass die Krankheit nur Schwule betrifft, ist seit langem widerlegt, betonte Wehsely. Im Gegenteil, machten heute doch heterosexuelle Frauen und Mädchen, die keine Drogen konsumieren, die Mehrzahl der jährlichen 400 Neuinfektionen in Österreich aus, beklagte die Frauenstadträtin.
Neue Therapiemethode
Im Wiener Krankenanstaltenbund (KAV) setze man deshalb neue Therapiemodelle ein. Beispielsweise sei im Otto-Wagner-Spital in der AIDS-Station ein zusätzliches Ambulanzangebot eingerichtet worden.
Dort wurde auch der Einsatz einer so genannten Adherence-Nurse getestet. Diese Krankenschwester vermittelt auf verständliche Weise den Patienten Sinn und Art der Therapie. Es gibt so gut wie keine Behandlungsabbrüche mehr, zeigte sich die Ärztliche Direktorin des Spitals, Marion Kalousek, erfreut. Dieses Modell soll nun in den Routinebetrieb übergehen.
Wichtig: vorbeugende Maßnahmen
Wichtig sei aber auch die Prävention, worauf sich die Wiener Beratungseinrichtungen wie die Sexualambulanz im Wilhelminenspital, FEM und FEM Süd oder auch die First Love-Ambulanz eingestellt hätten, unterstrichen die beiden Stadträtinnen. Die rote Schleife wird noch bis morgen früh am Rathaus hängen.