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Red Bull Racing peilt mit neuem RB4 ersten Sieg an

Nach Ferrari, McLaren, Toyota und BMW-Sauber hat am Mittwoch auch Red Bull Racing anlässlich der Formel-1-Testfahrten in Jerez de la Frontera erstmals sein neues Auto gezeigt.

David Coulthard hatte die Ehre, den RB4, der Red Bull 2008 den ersten Sieg in der am 16. März in Australien beginnenden Weltmeisterschaft bescheren soll, bei 14 Grad und leichtem Regen über den südspanischen Kurs zu pilotieren.

 Bilder des neuen RB4 Red Bull erblickte das Licht der Welt

Video der Präsentation Video

Der erste Auftritt des RB4 verlief unspektakulär. Um exakt 10:27 Uhr lenkte der Schotte den blauen Renner erstmals aus der Boxengasse, um eine Installationsrunde zu absolvieren. “Mit einem neuen Auto ist man naturgemäß vorsichtig und will in erster Linie nichts kaputt machen”, erklärte der 36-jährige Routinier nach dem Kurzauftritt am Vormittag. Erst für den Nachmittag und da vor den Augen des extra mit seiner privaten Falcon angeflogenen, österreichischen Red-Bull-Bosses Dietrich Mateschitz war dann auch ein Longrun geplant. Die große Präsentation des RB4 soll dann erst in Australien geschehen.

Der aus der Feder von Star-Designer Adrian Newey stammende RB4 ist so neu, dass vorerst in erster Linie Daten erhoben werden. Auch kommende Woche in Valencia wird nur ein neues Auto neben einem alten RB3 testen, bei den Tests Anfang Februar in Barcelona werden dann aber Coulthard und auch der Australier Mark Webber über jeweils einen RB4 verfügen, versicherte der Technische Direktor, Geoff Willis. Willis gehört seit Juli 2007 dem Team an, seitdem kann sich Star-Designer Adrian Newey, mit dem er früher schon lange bei Williams zusammengearbeitet hat, auf “das ganze Bild” konzentrieren.

Der neue RB4 ist kompakter, gleich lang wie im Vorjahr, hat aber aber wegen des Wegfalls der Traktionskontrolle eine verfeinerte Aerodynamik. Neue Sponsoren waren auf dem Auto nicht zu sehen. Im wesentlichen ist der RB4 aber eine Weiterentwicklung des RB3 und hat laut Newey “Fundamentales” vom alten Auto. Großes Ziel ist die Verbesserung der Standfestigkeit. Speziell jene des Getriebes, das im Vorjahr die Achillessehne der “Bullen” war und das heuer für gleich vier GP-Rennen halten muss.

Newey ist überzeugt, dass man auf dem richtigen Weg ist. “Die Standfestigkeit im vergangenen Jahr war unakzeptabel. Wir haben die Probleme aber erkannt , dann gelöst und uns am Ende als ganzes Team eingebracht”, gab er sich zuversichtlich. Bei Red Bull Racing hoffe man sehr darauf, dass im vierten WM-Jahr Neweys Ideen endlich auch im ersten Sieg münden und am Ende Platz vier in der Konstrukteurs-Wertung heraus schaut.

Auch RB-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, “dass wir deutliche Fortschritte machen werden.” Zum Aussehen des neuen Autos, das über einen Doppeldecker-Frontflügel verfügt, meinte RB-Berater Helmut Marko. “Sehr schön. Aber das spielt keine Rolle, schnell muss er sein.”

Die fehlende Traktionskontrolle wird am Auto in erster Linie durch die Aerodynamik und das Fahrwerk kompensiert. Schon in den 90er-Jahren waren elektronische Fahrhilfen kurzfristig verboten gewesen. Damals hatten einige Teams aber nachweislich “gemogelt.” Newey ist überzeugt, dass das nun nicht mehr möglich ist. “Das würde mich wirklich überraschen. Denn heute kann man praktisch alles nachweisen.”

Auch die Red-Bull-Piloten hoffen, dass es 2008 endlich klappt. “Wir waren ja schon im Vorjahr einmal knapp dran. Es geht aber nicht darum, mit Glück einen Treffer zu landen, sondern konstant ganz vorne mitzufahren”, sagte Webber. “Ich denke, in spätestens zwei Jahren kann es so weit sein.” Beim Shakedown in Jerez gehe es nur darum, die Funktionalität und Dichtheit mechanischer Teile zu testen. “Ungefähr so, bevor man ein Flugzeug erstmals starten lässt. Da münden tausende Arbeitsstunden in eine Art Stunde der Wahrheit.”

Auch Coulthard gab sich emotional. “Es ist einfach genial zu sehen, wie ein Auto entsteht!” Noch habe wegen der wenigen Runden zu wenig Gefühl für den RB4. “Aber das Auto schaut gut aus, die Aerodynamik ist total anders”, sagte der 36-Jährige, der als einer von wenigen Piloten den Wegfall der Fahrhilfen für “gefährlich” hält. Sein Ziel: “Mehr Punkte als im Vorjahr!”

Auch das zweite RB-Team Toro Rosso testete in Jerez. Das Team von Mateschitz und Gerhard Berger wird aber vorerst mit dem alten STR2 in die Saison starten und erst in Istanbul den neuen STR3 für die beiden Piloten Sebastian Vettel und Sebastien Bourdais aufbieten können.

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